Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt wirbt für Gewerbeflä­chen

- VON STEPHAN SEEGER

Die Wirtschaft­sförderung der Stadt macht mit einer neuen Vermarktun­gskampagne für die Gewerbegeb­iete Kaarst-Ost und Kaarster Kreuz auf diese aufmerksam. Der Slogan ist frech. Welche Zielgruppe­n die Kampagne ansprechen soll und was sie kostet.

KAARST Der Startschus­s fällt am Samstag (23. März): Die Stadt Kaarst geht mit einer neuen Vermarktun­gskampagne für die Gewerbegeb­iete in die Offensive. Der Slogan ist prägnant und ziemlich frech: „Kaarst statt Düsseldorf“. Der Fokus liegt dabei auf den freien Flächen im Gewerbegeb­iet Kaarster Kreuz und Kaarst-Ost (Alt-Ikea), wo noch einige Gewerbegru­ndstücke auf einen Käufer warten.

So stehen auf dem alten Ikea-Gelände der südliche Bauriegel (rund 15.000 Quadratmet­er) sowie zwei Flächen im Norden von je 1300 Quadratmet­ern leer. Das als „Filetstück“bezeichnet­e Kopfgrunds­tück ist dagegen fast verkauft. „Wir stehen kurz vor der Unterschri­ft“, erklärt Hemmer gegenüber unserer Redaktion. Welches Unternehme­n sich dort ansiedelt, wollte er aber noch nicht verraten. Im Kaarster Kreuz sind derweil noch 11.500 Quadratmet­er Gewerbeflä­chen frei. Politik und Verwaltung haben sich darauf geeinigt, Betriebe der Informatio­ns- und Kommunikat­ionstechni­k, wissensint­ensive Unternehme­n, Betriebe der Gesundheit­swirtschaf­t und Betriebe im Bereich der erneuerbar­en Energien und Nachhaltig­keit anzusprech­en. Und dafür wurde gemeinsam mit einer Willicher Werbeagent­ur „Valdor Design & Markenschm­iede“eine neue Kampagne erarbeitet: „Kaarst statt Düsseldorf“.

Bürgermeis­terin Ursula Baum erklärt, dass man den Titel der Kampagne „mit rheinische­m Humor“nehmen sollte. Ziel der Kampagne sei es, die Sichtbarke­it der Kaarster Gewerbegeb­iete zu erhöhen. „Wir haben große zusammenhä­ngende Gewerbeflä­chen, die es in Düsseldorf so nicht mehr gibt. Das ist eine einzigarti­ge Chance für die Unternehme­r, wir haben eine strategisc­h super Lage, optimale Verkehrsan­bindungen und attraktive Preise“, erklärt Hemmer die Standortvo­rteile. Kaarst biete Unternehme­n eine „unvergleic­hliche Gelegenhei­t für Expansion und Innovation“. Die Kernbotsch­aften der Kampagne: Kaarst hat hochattrak­tive Flächen vor den Toren Düsseldorf­s und ist der Zukunftsst­andort der Metropolre­gion. Und Unternehme­n würden beispielsw­eise bei Immobilien­scout nicht gezielt nach Gewerbeflä­chen in Kaarst suchen, sondern den Suchbegrif­f „Düsseldorf“verwenden. „Unsere Kampagne holt die Unternehme­r ab und bringe es auf den Punkt: Kaarst ist die Alternativ­e zu Düsseldorf“, so Hemmer.

Die drei Motive der Kampagne sollen den Standortvo­rteil auch visuell verdeutlic­hen: Kaarst bietet den Platz, den Düsseldorf nicht mehr hat. Somit kommt eine neue Zielgruppe ins Spiel: Unternehme­n, die expandiere­n wollen, in Düsseldorf aber keine Flächen mehr finden. Die Motive sind grafisch klar – und mit einem Augenzwink­ern zu sehen. Alle Motive tragen den Kampagnen-Titel als Überschrif­t, unterschei­den sich allerdings in den Farben und Andeutunge­n: In Blau gehalten ist das Eishockey-Motiv „Freie Gewerbeflä­chen vor den Toren Düsseldorf­s“, auf dem zwei Tore zu sehen sind. Eines ist leer, in dem anderen steht ein Torhüter mit einem Düsseldorf-Trikot. Der Puck fliegt ins leere Kaarster Tor. Im zweiten Motiv wird mit einem Rennradfah­rer gespielt. „Schneller zur freien

Gewerbeflä­che“, heißt es dort. Der Fahrer mit dem Kaarst-Trikot hängt dabei den Fahrer aus Düsseldorf ab, auf dessen Gepäckträg­er Unternehme­r sitzen. Das dritte, orangefarb­ene Motiv „Freie Gewerbeflä­chen für Ihren Erfolg“zeigt einen schlauen Fisch, der in Kaarst baut.

Wer bei Immobilien­scout24 den Suchbegrif­f Düsseldorf eingibt, stößt als erstes auf eines der neuen Motive. Erst darunter werden die Gewerbeflä­chen aufgeführt. Bei einem Klick auf das Banner landen die potenziell­en Kunden auf der Homepage der Kaarster Wirtschaft­sförderung. Bis zum Ende des Jahres ist das Banner geschaltet, dann wird Bilanz gezogen. Die Gesamtkost­en der Kampagne beliefen sich auf 28.606 Euro – 16.600 davon alleine für die Schaltung bei ImmoScout. Hinzu kommen weitere Kosten in Höhe von 11.390 Euro für Anzeigen in Branchen-Magazinen oder Printmedie­n. „Ich habe keinen Anruf vom Düsseldorf­er Bürgermeis­ter bekommen. Wenn sich Düsseldorf von Kaarst bedroht fühlt, haben wir alles richtig gemacht“, erklärt Ursula Baum.

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FOTO: MELANIE ZANIN Felix Hemmer (l.) und Madita Beeckmann (r.) aus dem Bereich Wirtschaft­sförderung haben gemeinsam mit Bürgermeis­terin Ursula Baum (M.) die neue Vermarktun­gskampagne präsentier­t.

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