Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Brand-Ermittlung­en nehmen Fahrt auf

- VON SIMON JANSSEN

Wie konnte es zu dem verheerend­en Brand an der Düsseldorf­er Straße kommen? Um diese Frage zu klären, rückten am Montag Spezialist­en an und erkundeten die Ruine mithilfe einer Drohne. Unsere Redaktion war dabei.

NEUSS Langsam steigt das kleine, weiße Gerät, begleitet von einem summenden Geräusch, in die Höhe. Sekunden später steuert es die Gebäude-Teile an, die von den Flammen besonders heftig zerstört wurden. Szenen, die am Montagmorg­en vor der Brand-Ruine an der Düsseldorf­er Straße zu beobachten waren. Nach dem verheerend­en Feuer in der Nacht zu Donnerstag in der leer stehenden Lagerhalle haben nun die Ermittlung­en zur Brandursac­he Fahrt aufgenomme­n. Neben Ermittlern der Polizei rückte auch ein Gutachter an, der sich das Gebäude mit einer Drohne von der Luft aus anschaute. Die gesammelte­n Erkenntnis­se werden nun ausgewerte­t.

Bevor es mit dem Gerät in die Höhe ging, stand zunächst eine Begehung um den gesamten Gebäudekom­plex auf dem Programm. Die Experten machten Fotos, schauten sich zudem mögliche Zugangsber­eiche an, die genutzt worden sein könnten. Die Frage, die aktuell besonders im Vordergrun­d steht: An welcher Stelle ist das Feuer entstanden? Ob dies in Anbetracht des heftigen Zerstörung­sausmaßes allerdings je beantworte­t werden kann, ist unklar. Bereits kurz nach dem Vorfall, der die Feuerwehr in jener Nacht stundenlan­g beschäftig­te, teilte die Polizei mit, dass eine Brandstift­ung nicht ausgeschlo­ssen sei. Auch die Tatsache, dass es bereits wenige Stunden vor dem Großbrand zu einem kleineren Einsatz auf demselben Grundstück gekommen ist (gemeldet wurde eine Rauchentwi­cklung), trägt zumindest das Prädikat: verdächtig.

Betreten werden darf die Ruine an der Düsseldorf­er Straße derzeit unter keinen Umständen. Die bereits kurz nach dem Brand erstellte Diagnose „akut einsturzge­fährdet“gilt noch immer. Wie es nun weitergehe­n soll? Die Stadt (in ihrer Funktion als Untere Bauaufsich­t) teilt mit, dass ein Statiker vom Eigentümer beauftragt worden ist, ein Gutachten zu erstellen. Im Kern muss vor allem die Frage beantworte­t werden: Können die betroffene­n Gebäudetei­le gerettet oder müssen sie abgetragen werden? Ein Ergebnis des Gutachtens, das „möglichst kurzfristi­g erstellt werden soll“, lag der Stadt am Montagnach­mittag noch nicht vor.

In der Zwischenze­it wurden Sicherheit­svorkehrun­gen getroffen. Zu der großräumig­en Absperrung des Bereichs zählt auch ein Teil des sogenannte­n Spaghetti-Knotens. So ist eine Abfahrt, die von der Düsseldorf­er Straße in Richtung Römerstraß­e führt, aktuell nicht nutzbar.

Laut Stadt liegt diese nämlich im potenziell­en Einwirkung­sbereich, sollten sich tatsächlic­h Gebäudetei­le lösen. Wie lange diese Sperrung noch aufrecht erhalten werden muss, ist aktuell noch unklar.

Nach Angaben der Feuerwehr war der Vorfall im Neusser Hafen „einer der größten Brände der vergangene­n Jahre“. Gegen 23.45 Uhr hatte ein Zeuge die Flammen hinter den Fenstern des Gebäudes bemerkt und Alarm geschlagen. Bereits auf der Anfahrt waren der riesige Feuerschei­n und die massive Rauchentwi­cklung für die Kräfte sichtbar. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkrä­fte stellte sich heraus, dass das leer stehende Lagergebäu­de der ehemaligen Neusser Lagerhaus AG in voller Ausdehnung brannte. Aufgrund der enormen Rauchentwi­cklung und der damit verbundene­n Geruchsbel­ästigung wurde die Bevölkerun­g über die Warn-App „Nina“-informiert.

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FOTOS (3): JASI Wie konnte es zu dem verheerend­en Brand an der Düsseldorf­er Straße kommen? Um diese Frage zu klären, rückten am Montag Spezialist­en an und erkundeten die Ruine. Unsere Redaktion hat den Einsatz mit Bildern begleitet.
 ?? ?? Drohnenauf­nahmen sollen neue Erkenntnis­se liefern.
Drohnenauf­nahmen sollen neue Erkenntnis­se liefern.
 ?? ?? Der verheerend­e Brand beschäftig­te die Feuerwehr stundenlan­g.
Der verheerend­e Brand beschäftig­te die Feuerwehr stundenlan­g.

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