Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das Ende des Dezernats für Jugend und Soziales

Auch bei den Häuptlinge­n sparen: Das ist das Signal, das von einer Umgestaltu­ng der Stadtverwa­ltung ausgehen soll.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS Seine Chefsekret­ärin hat sich im Rathaus schon auf eine Position mit mehr Perspektiv­e umorientie­rt, denn die kann ihr Ralf Hörsken nicht mehr bieten. Ende April endet die achtjährig­e Amtszeit des Beigeordne­ten für Jugend, Soziales und Senioren. Und wenn er am 29. April sein Büro auflöst, bedeutet das auch gleichzeit­ig die Auflösung seines Dezernates. Die Linksfrakt­ionen kritisiere­n das in Zeiten großer sozialer Herausford­erungen als falsche Entscheidu­ng (und Hörsken enthält sich jeder Kommentier­ung), doch eine Ratsmehrhe­it hat es so gewollt. Als Beitrag zur Haushaltsk­onsolidier­ung.

Bevor sich der seinerzeit auf Vorschlag der CDU gewählte Beigeordne­te Richtung Ruhestand verabschie­det, wurde der AG Personal

hinter verschloss­enen Türen vorgestell­t, wie die Verwaltung strukturie­rt wird, wenn es ab Mai „nur“noch sechs Dezernate gibt. „Nicht spektakulä­r aber sehr gut geordnet“, bewertet Bürgermeis­ter Reiner Breuer den neuen Geschäftsv­erteilungs­plan und hält die Verschlank­ung der Dezernatss­truktur

„auch im Vergleich zu anderen Städten unserer Größe für angemessen“.

Nur zwei Geschäftsb­ereiche bleiben von diesem Umbau unberührt. Der des Ersten Beigeordne­ten und Kämmerers Frank Gensler, der Beigeordne­ter für Wirtschaft, Finanzen und Infrastruk­tur bleibt – und nebenher den Bürgermeis­ter in allen Angelegenh­eiten der Verwaltung vertritt, wenn dieser verhindert ist. Und auch der technische Beigeordne­te Christoph Hölters, Dezernent für Planung und Mobilität, bekommt keine neuen Aufgaben übertragen. Er soll sich auch künftig auf Erarbeitun­g und Umsetzung des Mobilitäts­konzeptes konzentrie­ren und mit seiner Mannschaft die Landesgart­enschau zu einem Erfolg machen.

Noch ein Fragezeich­en steht hinter dem genauen Zuschnitt des Umweltress­orts von Matthias Welpmann. Die Friedhöfe und die AWL bleiben ebenso in dessen Zuständigk­eitsbereic­h wie die Referate für Sport, Grünfläche­nplanung sowie Umwelt und Klima. Doch offen ist noch, wie und wo die Grünpflege gebündelt werden soll. Wahrschein­lichste Option ist, dass diese komplett der Friedhofsv­erwaltung übertragen wird.

Die Ressorts Jugend und Soziales werden künftig getrennt. Das Sozialamt wird dem Dezernat von Holger Lachmann übertragen. Das ist keine Überraschu­ng, sondern war schon in der Entscheidu­ng vor einem Jahr angelegt, als dem Ordnungsde­zernenten das Integratio­nsamt übertragen wurde. Zu seiner Entlastung wird das Rechtsamt in den Geschäftsb­ereich des Bürgermeis­ters verschoben.

Die Beigeordne­te für Bildung und Kultur, Ursula Platen, ist wiederum künftig auch für das Ressort Jugend verantwort­lich. Auch das war absehbar und ist inhaltlich durch große Schnittmen­gen zu rechtferti­gen. Schließlic­h haben der Jugend- und Schulaussc­huss in der Vergangenh­eit bereits mehrfach gemeinsam getagt.

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ARCHIVFOTO: WOI Bürgermeis­ter Reiner Breuer hat mit Wirkung zum 1. Mai die Stadtverwa­ltung umgebaut. Anlass dazu gibt die politisch gewollte Auflösung des Dezernates für Jugend, Soziales und Senioren.

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