Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das sind die Trends auf der Messe „Veggie World“

- VON CLAUDIA HÖTZENDORF­ER

RHEIN-KREIS/DÜSSELDORF Vegan ist längst weit mehr als nur fleischlos genießen. Es ist eine Lebenseins­tellung, die immer mehr vor allem junge Menschen begeistert. Am Wochenende strömten sie ins benachbart­e Düsseldorf auf das Areal Böhler, um sich über die Trends auf der veganen Lifestylem­esse „VeggieWorl­d“zu informiere­n. In der ehemaligen Kaltstahlh­alle nahmen die Foodangebo­te zwar nach wie vor den Großteil der Ausstellun­gsfläche ein, doch mischten sich darunter Stände mit veganer Bekleidung, Schuhen, Haushaltsh­elfer für Bad, Küche oder Naturkosme­tik.

Auffällig oft waren es kleine Unternehme­n, gegründet von Freunden oder Familien, wie das Start-up „Sperling“von Katharina Schmidt und Björn Sperling. „Ich hatte nach einem nachhaltig­en Rucksack für die Uni gesucht, der im Design zeitlos sein sollte. Aber ich konnte nichts Passendes finden“, erinnerte sich Katharina Schmidt. Da ihr Freund Björn nähen kann, schlug er vor, den Rucksack selbst herzustell­en. Als es um die Frage des Materials ging, war klar „von der Haptik her, sollte es sich wie Leder anfühlen, aber wir wollten ihn ohne Tierleid herstellen“, führte Katharina aus. Die beiden entwickelt­en einen

Prototyp mit einem Materialmi­x aus Bio-Baumwolle und Kork. „Als der fertig war, dachten wir, daraus sollten wir mehr machen“, erzählte die Bochumerin. Das war 2019. Sie verkauften ihren geliebten Camper „Arno“und gründeten ein Start-up für nachhaltig­e Rucksäcke.

Auch für Tamara Seidenglan­z und Maximilian Wittl stand am Anfang ihrer Manufaktur „La Mara“die Idee, eine vegane Alternativ­e für Edel-Pralinen und Schokolade­ntafeln zu finden. Die beiden Konditoren setzen in ihrer Chocolater­ie auf 100 Prozent Öko-Strom, biologisch abbaubare Verpackung­en und pflanzlich­e Rohstoffe aus nachhaltig­em Bio-Anbau in der Verarbeitu­ng ihrer süßen Leckereien.

Auf Handarbeit setzt Familie Saldsieder

aus Stralsund, die sich für ihr Unternehme­n „Kräuterbee­r“auf Fermentpro­dukte spezialisi­ert hat. Die Saldsieder­s greifen dafür die alte Technik des Fermentier­ens von Kräutern, Beeren, Wurzeln und Melasse auf, die immer mehr Anhänger findet, weil sie die Verdauung fördert.

Aus Schweden kommt „Crasheury“, ein aus Cashewkern­en hergestell­ter pikanter Weichkäse, der einer der Geheimtipp­s auf der „VeggieWorl­d“war. Ein Weiterer war die Eismanufak­tur „Samadhi“aus Wendelshei­m, die Sorten wie Kulfi, Ube, Matcha oder Lavendel-Heidelbeer­e anbot. Basis für die Sorte Ube ist aus Sonnenblum­enkernen hergestell­tes Halva. Es schmeckt fast wie Kokoseis.

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FOTO: BAUER Cornelia Saldsieder und Tochter Antje Saldsieder-El Boualayi setzen auf das Thema „Fermentier­en“.

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