Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Das sind die Trends auf der Messe „Veggie World“
RHEIN-KREIS/DÜSSELDORF Vegan ist längst weit mehr als nur fleischlos genießen. Es ist eine Lebenseinstellung, die immer mehr vor allem junge Menschen begeistert. Am Wochenende strömten sie ins benachbarte Düsseldorf auf das Areal Böhler, um sich über die Trends auf der veganen Lifestylemesse „VeggieWorld“zu informieren. In der ehemaligen Kaltstahlhalle nahmen die Foodangebote zwar nach wie vor den Großteil der Ausstellungsfläche ein, doch mischten sich darunter Stände mit veganer Bekleidung, Schuhen, Haushaltshelfer für Bad, Küche oder Naturkosmetik.
Auffällig oft waren es kleine Unternehmen, gegründet von Freunden oder Familien, wie das Start-up „Sperling“von Katharina Schmidt und Björn Sperling. „Ich hatte nach einem nachhaltigen Rucksack für die Uni gesucht, der im Design zeitlos sein sollte. Aber ich konnte nichts Passendes finden“, erinnerte sich Katharina Schmidt. Da ihr Freund Björn nähen kann, schlug er vor, den Rucksack selbst herzustellen. Als es um die Frage des Materials ging, war klar „von der Haptik her, sollte es sich wie Leder anfühlen, aber wir wollten ihn ohne Tierleid herstellen“, führte Katharina aus. Die beiden entwickelten einen
Prototyp mit einem Materialmix aus Bio-Baumwolle und Kork. „Als der fertig war, dachten wir, daraus sollten wir mehr machen“, erzählte die Bochumerin. Das war 2019. Sie verkauften ihren geliebten Camper „Arno“und gründeten ein Start-up für nachhaltige Rucksäcke.
Auch für Tamara Seidenglanz und Maximilian Wittl stand am Anfang ihrer Manufaktur „La Mara“die Idee, eine vegane Alternative für Edel-Pralinen und Schokoladentafeln zu finden. Die beiden Konditoren setzen in ihrer Chocolaterie auf 100 Prozent Öko-Strom, biologisch abbaubare Verpackungen und pflanzliche Rohstoffe aus nachhaltigem Bio-Anbau in der Verarbeitung ihrer süßen Leckereien.
Auf Handarbeit setzt Familie Saldsieder
aus Stralsund, die sich für ihr Unternehmen „Kräuterbeer“auf Fermentprodukte spezialisiert hat. Die Saldsieders greifen dafür die alte Technik des Fermentierens von Kräutern, Beeren, Wurzeln und Melasse auf, die immer mehr Anhänger findet, weil sie die Verdauung fördert.
Aus Schweden kommt „Crasheury“, ein aus Cashewkernen hergestellter pikanter Weichkäse, der einer der Geheimtipps auf der „VeggieWorld“war. Ein Weiterer war die Eismanufaktur „Samadhi“aus Wendelsheim, die Sorten wie Kulfi, Ube, Matcha oder Lavendel-Heidelbeere anbot. Basis für die Sorte Ube ist aus Sonnenblumenkernen hergestelltes Halva. Es schmeckt fast wie Kokoseis.