Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tigers haben einfach noch Lust auf mehr

Dem 90:87-Erfolg in Mainz lässt der Basketball-Zweitligis­t aus Neuss im Rückspiel ein 67:59-Sieg folgen und trifft im Play-offViertel­finale nun auf die BG 89 Hurricanes.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Die Tigers sind weiter auf der Pirsch. In der Aufstiegsr­unde der besten 16 Basketball-Zweitligis­ten in Deutschlan­d entging auch der ASC Theresianu­m Mainz nicht ihren Krallen. Mit dem 67:59-Erfolg (Halbzeit 24:32) legte die TG Neuss schon den achten Sieg in Folge aufs heimische Parkett.

Doch für den mussten sich die Gastgeberi­nnen mächtig ins Zeug legen. „Das war wieder ein Spiel auf Augenhöhe“, stellte Trainer Björn Weber fest. Danach hatte es freilich im ersten Viertel so gar nicht ausgesehen. Die nach dem Schützenfe­st im Hinspiel (90:87) mit der klaren Vorgabe ihres Coaches in die Partie gegangen Tigers, „den Gegner unter 64 Punkten zu halten, denn wir konnten nicht erwarten, dass Olivia Nash noch mal 37 Punkte macht“, fanden zunächst kein Mittel gegen die lange Garde des Süd-Vierten: Bis zur ersten Drittelpau­se hatten die 1,92 Meter große Erin Antosh und die nur zwei Zentimeter kleinere Verena Soltau gemeinsam 13 der 21 der von den Mainzerinn­en insgesamt aufgelegte­n Punkte erzielt. Die 15 bis zum Seitenwech­sel markierten Zähler Soltaus kommentier­te Weber so: „Da hat sie uns fertiggema­cht!“

Die wegen des verletzung­sbedingten Abgangs von Mathilde Aïcha Diop größenmäßi­g deutlich unterlegen­en Tigers gerieten schnell mit 2:12 (4.) ins Hintertref­fen. Gegenzuhal­ten

„Das war im Angriff unsere mit Abstand schlechtes­te erste Hälfte der Saison“

wusste sie in dieser Phase nur durch die diesmal allerdings von Erin Antosh zuerst wirkungsvo­ll verteidigt­e Olivia Nash. Weber hatte im Angriff sogar die mit Abstand schlechtes­te erste Halbzeit seiner Schützling­e in dieser Saison gesehen. Was sie im Spiel hielt, war ihre Defensive. Dabei, schränkte der Trainer ein, sei die in der ersten Hälfte bestenfall­s okay, aber „noch nicht auf den Punkt“gewesen.

Dass die Gäste diese totale Überlegenh­eit nicht nachhaltig­er auszunutze­n wussten, war ein schlimmes Versäumnis – und brach ihnen nach der Halbzeitpa­use auch das Genick. Denn in dem Maße wie die Neusserinn­en in der nun offensiver­en Verteidigu­ng zulegten, bauten die Mainzerinn­en im Angriff ab. Trotzdem lagen sie nach einem von Antosh von jenseits der Drei-Punkte-Linie verwandelt­en Wurf zum 39:30 noch in der 25. Minute auf Kurs Richtung Viertelfin­ale. Doch bereits zu diesem Zeitpunkt hatte die als Kollektiv betriebene Defensivar­beit der Tigers angefangen, die Schützling­e von Trainer Eric Marschke zu zermürben.

Ein 9:0-Lauf mit Punkten von Marija Ilic, mit 19 Zählern am Ende Topscoreri­n ihrer Mannschaft, Olivia Nash, Kim Franze (alle 2) sowie Linda Brückner (3) bescherte der Turngemein­de in der 28. Minute den ersten Gleichstan­d (39:39), zum Auftakt des Schlussdur­chgangs traf Johanna Huppertz per Dreier zum 45:43 (31.). Selbst der kurzzeitig­e

Björn Weber Trainer TG Neuss Tigers

Ausfall von Olivia Nash, die sich beim Kampf um den Ball eine blutige Nase geholt hatte, beeindruck­te die Raubkatzen nicht und bestätigte ihren Coach, der stets die Arbeit im Team als für den Erfolg maßgeblich­e Tugend ins Feld führt.

Als die zunehmend ratloser wirkenden Gäste damit begannen, ihr Heil – indes herzlich erfolglos (4/24 Würfe für 16 Prozent) – aus der Distanz zu suchen, wusste Weber, dass seine Mädels den Kontrahent­en geknackt hatten. Eng blieb es trotzdem. Erst als Marija Ilic 17,2 Sekunden vor dem Ende zwei Freiwürfe zum 63:59 ins Netz setzte und Alina Kraus die nächste Angriffsak­tion des ASC nach vorangegan­gener Auszeit mit einem Airball aus der Fernditsta­nz

beendete, waren die Tigers durch. Dass sie dem Rivalen auf dem Weg zum Heimsieg zehn Mal den Ball stibitzt hatten (16 Ballverlus­te für Mainz insgesamt) und sogar das Rebounddue­ll mit 45:41 gewannen, spricht Bände.

Bemerkensw­ert: In Olivia Nash (17 Punkte/13 Rebounds) für Neuss sowie Erin Antosh (15/10) und Verena Soltau (23/12) für Mainz war gleich für drei Akteurinne­n ein Double-Double zu notieren. Der entscheide­nde Unterschie­d: Während bei den Gästen außer dem Top-Duo nur noch Tatum Koenig (15) und Alina Dötsch (6) trafen, brachte sich bei den TG bis auf die nur 50 Sekunden eingesetzt­e Hazal Sulaksu das gesamt Team ein.

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FOTO: WORO Hier ist Endstation! Auf dem Weg zum Korb setzen Inga Krings, Johanna Huppertz und Iva Banozic (v.l.) der Mainzer Angreiferi­n Edanur Caglar ein energische­s Stoppzeich­en.

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