Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Thailändische Genüsse beim Street-Food-Festival
Zum dritten Thai-StreetFood-Festival auf dem großen Höffner-Parkplatz kamen mehr Besucher als je zuvor. Zwischen gebratenen Hühnchen, Garnelen und Papaya-Salat fanden sich auch gegrillte Insekten.
NEUSS Schon von Weitem duftet es nach Gegrilltem über dem riesigen Parkplatz vor dem Möbelhaus. Es riecht nach gebratenen Garnelen, aber auch nach Fleisch und frittierten Sesambällchen. Am frühen Abend ist das Thai-Street-Food-Festival an der Schanzenstraße sehr gut besucht, alle Biertische und -bänke sind belegt. Vorbei an Ständen mit Kosmetika und Süßigkeiten oder auch verschiedenen Buddha-Anhängern geht es über den Markt. Laute Musik erschallt von der Bühne, dort wechseln sich junge, motivierte Amateur-Sängerinnen und Sänger mit Tänzerinnen und Tänzern ab, thailändische Lieder werden begeistert mitgesungen und auch vor der Bühne wird kräftig mitgetanzt. Die Stimmung ist friedlich, familiär: Kinder schlagen Purzelbäume, Erwachsene genießen das Essen der vielen Garküchen am Ort.
Tatsächlich kommt mitten in Neuss ein Gefühl dafür auf, wie es in Thailands Straßen aussehen könnte. „Wir versuchen, mit diesem Street- Food-Festival etwas von der thailändischen Kultur erlebbar zu machen“, sagt Organisator Chanthone Sayasith, der Betriebsleiter des Thai Royal Restaurants in der Neusser Innenstadt ist. Er organisiert das Straßenfest bereits zum dritten Mal. „Doch nie war es so voll wie heute, an diesem Samstag“, freut sich der Organisator: „Normalerweise ist Sonntag der große Tag, dann kommen vor allem thailändische Familien mit den Kindern, weil sie nicht arbeiten müssen.“Und die Thais kommen aus ganz Deutschland,
Belgien und Holland, denn jedes Wochenende verkaufen sie auf diesen Märkten ihre thailändischen Produkte. „Die Märkte gibt es an jedem Wochenende in den warmen Monaten in jeweils einer anderen deutschen Stadt“, erklärt Marktverkäufer Nattapong Pattamarang von Ohayo Asia Shop Düsseldorf. „Letztes Wochenende waren wir in Wolfsburg, nächstes Wochenende sind wir in Oberhausen.“Der junge
Verkäufer freut sich, dass er heute schon 100 Kokosnüsse verkauft hat. Aber auch anderes Gemüse geht weg wie warme Semmeln: die berühmte, stachelige Durian-Frucht, auch Stinkfrucht genannt, ist bereits bis zu diesem Abend in 300 Kisten verkauft worden.
Viele Besucher kommen von weit her, bis zu 300 Kilometer fahren sie für diesen Markt. „In Amsterdam bekommen wir unsere Produkte“,
erklärt Verkäufer Nattapong. Denn frische Jack-Frucht oder kleine, grüne Auberginen, Tamarinden und Galgant gibt es so nicht in Supermärkten zu kaufen. Doch das, was am meisten zählt, ist die Gemeinschaft. „Wir haben hier keine professionellen Food-Trucks, die voll ausgestattet sind mit technischen Küchengeräten“, sagt Veranstalter Sayasiths „es ist so, wie man zuhause in Thailand kocht, wie man im Garten eine Grillparty macht“. Zwischen gebratenen Hühnchen, Garnelen und Papaya-Salat finden sich auch gegrillte Insekten an einem Stand. Maden und Heuschrecken sind im Angebot, die Made schmeckt ein wenig hölzern. Neben vielen Thais sind auch mindestens genauso viele Deutsche zum Schlemmen und Gucken gekommen. Eine Gruppe aus Moers ist zum ersten Mal dabei, sie kannten bislang nur andere StreetFood-Festivals. „Wir sind hier, weil wir Thailand einfach lieben“, sagt Natascha, die das asiatische Land schon zweimal bereist hat.
„Hier auf dem Markt ist es sehr ähnlich, alles ist einfach und lecker“, sagt Miguel, „wir haben eben Pad Thai gegesssen, das ist ein Nudelgericht mit Fischsauce und es war sehr lecker“. Ob sie nächstes Jahr wiederkommen wollen? „Nächstes Jahr? Nein, wir sind schon am Sonntag wieder dabei“, sagt Lisa und lacht.