Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

So funktionie­rt das Fördermitt­el-Management der Stadt

- VON STEPHAN SEEGER

KAARST Die Debatte um Fördergeld­er für Großprojek­te in der Stadt Kaarst hat in den vergangene­n Jahren richtig Fahrt aufgenomme­n. Die Stadtverwa­ltung reagierte darauf und schuf im Juni 2023 einen neuen Posten: Seitdem ist im Rathaus eine Person dafür verantwort­lich, nach den besten Fördermitt­eln für die angestrebt­en Maßnahmen zu suchen. Im Finanzauss­chuss wurde ein Überblick über den Status quo gegeben.

Aktuell laufen 14 Förderproj­ekte in der Stadt Kaarst im Gesamtwert von 3,1 Millionen Euro. Die höchste Förderung gibt es aktuell von der Bezirksreg­ierung Düsseldorf für den „Digitalpak­t Schule“, besser gesagt für die Digitalisi­erung der Kaarster Bildungsei­nrichtunge­n. Die Maßnahme kostet insgesamt rund 1,6 Millionen Euro, von denen rund 1,3 Millionen Euro Fördermitt­el bewilligt wurden. Zum Vergleich: Auch der Neubau der Grundschul­e Stakerseit­e wurde gefördert, von den Gesamtkost­en in Höhe von 20,2 Millionen Euro nur für das Effizienzg­ebäude steht eine Förderung von 1,1 Millionen Euro zu Buche. Der Fördersatz ist beim Digitalisi­erungspakt höher.

Zehn weitere Förderantr­äge der Stadt werden aktuell auf Bewilligun­g geprüft. Wenn sie alle durchkomme­n, gibt es für die Maßnahmen Fördermitt­el in Höhe von rund einer

Million Euro, die dann nicht aus der Stadtkasse gezahlt werden müssen. Drei Projekte kommen über einen Zuwendungs­satz von 50.000 Euro: Die Erstellung eines Klimaanpas­sungskonze­ptes (rund 62.000 Euro beantragt) sowie der kommunalen Wärmeplanu­ng (122.000 Euro), Energieein­sparmaßnah­en für Schulen (201.000 Euro) sowie die Umgestaltu­ng von Grünzügen in Vorst (620.000 Euro). Seit dem 1. Juli 2023 stellte die Stadt zwölf Anträge auf Fördermitt­el, von denen einer bewilligt und einer abgelehnt wurde. „Das ist normal“, erklärte Kämmerer Stefan Meuser auf Nachfrage der Politik.

Klaus Gerdes (CDU) würde zusätzlich gerne auch die geplanten

Beantragun­gen für Fördermitt­el aufgeliste­t haben. „Wir haben sehr viele Investitio­nsvorhaben. Potenziell­e Förderunge­n sind wichtig für unsere Entscheidu­ngsgrundla­ge“, sagte er. Meuser erklärte dazu, dass diese Informatio­nen in der Übersicht über die Fördermitt­el nicht richtig aufgehoben seien. Diese Fragen sollten bei der Aufnahme von Investitio­nen ins Investitio­nsprogramm geklärt werden. Dominik Broda (Bündnis 90/Grüne) findet die Tabellen „hilfreich“und wünsche sich, dass diese fortgeschr­ieben werden und „die entspreche­nden Fachaussch­üsse eingebunde­n und über die Fördermögl­ichkeiten unterricht­et werden“, so der Fraktionsv­orsitzende der Grünen.

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ARCHIV: SEEG Für den Schulneuba­u auf dem Ascheplatz an der Stakerseit­e läuft eine Förderung in Höhe von 1,1 Millionen Euro.

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