Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Freundeskreis stiftet neue Skulptur am Rathaus
KORSCHENBROICH Günter Zins ist ein renommierter Künstler. Der 73-Jährige ist bekannt für seine großformatigen Edelstahlskulpturen. Eine davon ist jetzt eine sehr innige Beziehung mit der Fassade des Technischen Rathauses an der Don-Bosco-Straße eingegangen. Sie drängt sich nicht nach vorne, sondern gibt sich eher zurückhaltend. Der Freundeskreis für Kunst und Kultur in Korschenbroich hat das Kunstwerk erworben und stellt es der Stadt als Dauerleihgabe zur Verfügung.
Der alte Vorstand des Freundeskreises trat jetzt noch einmal in Erscheinung. Angela Wilms-Adrians wies auf den engen Bezug zwischen den Kunstwerken des Klevers und der Architektur hin. Zins, der unter anderem auch in Südkorea mit Werken vertreten ist, ist Bildhauer und Fotograf. Das ist nicht selbstverständlich, schließlich er hat Freie Malerei studiert.
Heute ist sein zentrales Arbeitsmaterial Edelstahl. Mit ihm erzeugt er Linien, aus denen Raumkörper werden. Viele seiner Werke scheinen an eine Wand gelehnt oder in eine Wand eingesunken zu sein. Der fragmentarische Charakter fordert den Betrachter auf, die vorhandene Figur zu Ende zu denken. Die großformatigen Edelstahlskulpturen gefallen durch ihre enorme Leichtigkeit. Wilms-Adrians verglich das
Exponat mit einer dreidimensionalen Zeichnung – eine „Zeichnung“, die aus dünnwandigen, filigranen und sorgfältig verschweißten Edelstahlstäben besteht – und sie sprach von einer „wunderbaren Anbindung an die Architektur“.
Eine Fläche von acht mal acht Metern stand zur Verfügung. Es lohne sich, sich Zeit mit dem neuen Kunstwerk zu nehmen, weil der Lichteinfall die Wirkung dieses Kunstwerks beeinflusse. Mitunter komme es nicht drei-, sondern zweidimensional rüber.
Günter Zins schlug als Titel „Die Würfel fallen“vor. Dieser Titel stellt einen Zusammenhang her zu dem Kunstwerk und zugleich zur Arbeit im Rathaus und im Ratssaal, wo
Entscheidungen getroffen werden. Bürgermeister Marc Venten freute sich über diese weitere Leihgabe des Freundeskreises für Kunst und Kultur in Korschenbroich und sprach ein großes Lob aus: „Ich finde, das Gebäude ist erst jetzt so richtig vollendet.“
Gisela Willems-Liening, bis vor kurzem Vorsitzende des Vereins, war glücklich: „Die leere Wand war mir schon seit Jahren ein Dorn im Auge.“Der Verein hat bereits Kunstwerke für insgesamt rund 40.000 Euro erworben und der Stadt zur Verfügung gestellt. Die Arbeiten hängen in den beiden Rathäusern. Außerdem werden im Ratssaal wechselnde Ausstellungen jeweils eines Künstlers gezeigt.