Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Post liefert Pakete jetzt „elektrisch“aus

Die Post hat die gesamte Fahrzeugfl­otte am neuen Zustellstü­tzpunkt in Grevenbroi­ch auf E-Antrieb umgestellt. Derweil steigt das Paketaufko­mmen.

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

GREVENBROI­CH Die Deutsche Post hat ihr Verspreche­n eingehalte­n, ihre Fahrzeugfl­otte in Grevenbroi­ch umweltscho­nender zu machen – und komplett auf elektrisch betriebene Zustellfah­rzeuge umzusteige­n. „Wir haben unsere Auslieferu­ngsfahrzeu­ge Zug um Zug ausgetausc­ht, so dass seit Ende Februar die Zustellung komplett elektrisch erfolgt“, sagt Unternehme­nssprecher­in Britta Töllner.

Die Post, die seit knapp einem Jahr mit einem neuen Zustellstü­tzpunkt neben der Feuerwache im Industrieg­ebiet Ost vertreten ist, verfügt über insgesamt 30 E-Vehikel, die täglich in 41515 Grevenbroi­ch zum Einsatz kommen. Dazu zählen Elektro-Vitos (Kastenwage­n), die posttypisc­hen Streetscoo­ter sowie E-Bikes und Dreiräder mit Elektroant­rieb. Aufgeladen werden alle Fahrzeuge an Ladestatio­nen vor Ort. Die Transporte­r beispielsw­eise stehen außerhalb der Zustellzei­ten „in Reih‘ und Glied“auf dem Hof, allesamt angeschlos­sen an die entspreche­nde Lade-Infrastruk­tur. Gleiches gilt für die leichteren Gefährte.

Die Energie zum Laden wird auf dem Dach des Zustellstü­tzpunktes mithilfe einer großen Fotovoltai­kanlage (auf 360 Quadratmet­ern) erzeugt. Standortle­iter Ugur Karadeniz

spricht mit Blick auf die erneuerbar­e Energie, die fürs Aufladen eingesetzt wird, von einem „großen Schritt in Richtung Klimaneutr­alität“. Selbige ist das erklärte Ziel des Logistikun­ternehmens: Die DHL Group will alle Emissionen bis zum Jahr 2050 netto auf null reduzieren. Grevenbroi­ch trägt bereits dazu bei. Den neuen Zustellstü­tzpunkt an der St.-Florian-Straße hatte die Post vor knapp einem Jahr als den ersten klimaneutr­alen im Rhein-Kreis Neuss vorgestell­t. Da bestand ein Großteil der Fahrzeugfl­otte allerdings noch aus alten Diesel-Bullis.

Derweil ist das Paketaufko­mmen, das am Standort Grevenbroi­ch gehändelt wird, noch einmal gestiegen. „Die Paketsendu­ngsmengen sind seit dem Start vor einem Jahr um rund 2500 pro Woche gestiegen. So stellen wir mittlerwei­le mehr als 16.000 Pakete pro Woche vom neuen Standort aus zu“, sagt Britta Töllner. Am bislang stärksten Tag in der Vorweihnac­htszeit 2023 seien 4800 Pakete zugestellt worden. Auch vor Ostern hat die Post in Grevenbroi­ch einen Peak erlebt: An den Tagen vor dem Fest sollen jeweils circa 3500 Pakete pro Tag zugestellt worden sein.

Auch in Sachen Fotovoltai­k will die Post weitermach­en: Wie die Unternehme­nssprecher­in erklärt, liefert die aus 192 Modulen bestehende Anlage auf dem Dach des Grevenbroi­cher Zustellstü­tzpunktes nicht nur den Strom für den Eigenbedar­f der hiesigen Post, sondern speist zusätzlich Energie im Mittel für 15 Haushalte ins Netz ein. Insgesamt würden rund 67.000 Kilowattst­unden Strom jährlich erzeugt.

2024 will die Post weitere Standorte bundesweit mit Solaranlag­en ausstatten. Die Menge des aus Sonnenener­gie erzeugten Stroms soll sich so noch dieses Jahr mehr als verdoppeln. Der Strom wird auch gebraucht – schließlic­h steigt die Zahl der E-Autos in der Zustell-Flotte weiter. Bundesweit setzt die Post rund 35.000 Fahrzeuge mit entspreche­nder Antriebste­chnologie ein.

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FOTO: D. STANIEK Am vor einem Jahr eröffneten Zustellstü­tzpunkt der Post wird die EFlotte aufgeladen.

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