Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Was tun gegen den Saharasand?
Wenn Autos und Fenster mit Sand überzogen sind, dann sind das Grüße aus der Wüste. So bekommen Sie den Dreck weg.
NEUSS Sand, überall Sand – was Autofahrer, aber auch alle, die zu Hause ihre Fenster putzen müssen zur Verzweiflung treibt, kommt direkt aus der Sahara nach Deutschland und eben auch an den Niederrhein: An der Farbe des Staubes, lässt sich sogar die genauere Herkunft ablesen, sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD): Rötlich bis brauner Sand, weshalb manche auch von „Blutregen“sprechen, kommt aus der Westsahara, Sand aus den südlichen Bereichen der Wüste ist eher gelblich bis weiß.
Dass der Sand über Tausende Kilometer weit in Richtung Norden gepustet wird, ist eigentlich keine Seltenheit. Meist wird er, weil in höheren Luftschichten unterwegs, gar nicht wahrgenommen. Aber es geht eben auch anders: Bei Wetterlagen wie Anfang April 2024 regnet es Staub und Sand über Tage. Fenster, Dächer, Fensterbänke, Autos und andere empfindliche Flächen mehr sehen anschließend entsprechend aus wie nach einer Wüsten-Rallye.
An Autowaschanlagen wie Clean Car am Neusser Bahnhof herrscht Hochbetrieb: „Der Andrang ist groß. Das geht jetzt schon eine Woche so, die Autofahrer stehen teils bis auf die Straße Schlange“, sagt René Neuwirth von Clean Car. Vor allem an den SB-Waschboxen müsse mit Wartezeiten gerechnet werden. „An der Waschanlage selbst haben wir das gut im Griff und sorgen für Tempo“, sagt Neuwirth. Was Sie jetzt über Saharastaub und die Folgen wissen müssen:
Ist Saharastaub gesundheitsschädlich? Der Staub an sich ist nicht toxisch, enthält aber, so warnt der DWD, Partikel, die so klein sind, dass sie in die Lunge gelangen können. Bei empfindlichen Menschen, die dem über mehrere Stunden oder Tage ausgesetzt sind, könne dies zu Beeinträchtigungen führen. Betroffen sind vor allem Menschen mit Asthma und Herz-Kreislauf-Beschwerden.
Staub besteht überwiegend aus Quarz, Ton, Eisenoxid, Kalzit und Gips, in kleineren Anteilen auch Eisen, Aluminium, Magnesium und Phosphor.
mit Regen und Schnee.
Wie wirkt der Saharastaub in der Atmosphäre? Sonnenlicht wird reflektiert, teils auch absorbiert, an klaren Tagen färbt sich ein blauer Himmel milchig weiß. Größere Staubmengen führen zu bräunlichen bis gelblichrötlichen Verfärbungen von Wolken und zusätzlicher Wolkenbildung.
Welche Effekte gibt es für Fotovoltaikanlagen? Die Stromausbeute von Fotovoltaikanlagen ist wegen der Staubablagerung auf den Solarpanelen und der reduzierten Sonneneinstrahlung verringert.
Auto von Sahara-Sand befreien Der ADAC rät, Autos möglichst schnell von der Staubschicht zu befreien, denn schmutzige Fenster, Scheinwerfer und Rücklichter können die Sichtbarkeit und die Sicherheit beim Fahren beeinträchtigen. Private Autowäschen von Hand oder auch nur das Abspritzen des Wagens mit dem Schlauch ist aus Umweltschutzgründen nicht zulässig. Außerdem bräuchte es sehr viel Wasser, damit der Sand nicht in den Lack gerieben wird und Kratzer verursacht. Daher wird die Fahrt zu Waschanlage empfohlen. Dort wird das Wasser nach dem Waschen wieder aufbereitet.
Wichtig nach der Wäsche: Türen und Klappen öffnen und verdeckte Flächen reinigen, gegebenenfalls auch den Innenraum reinigen. Dazu am besten feuchte Tücher und der spezielle Reiniger nutzen. Tücher oft auswaschen, damit der Staub nicht noch verteilt wird. Sollte der Pollenfilter für den Innenraum länger nicht gewartet worden sein, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt. Ist er voll und zugesetzt, wird Sand im Innenraum verteilt.
Fenster putzen nach Sahara-Sand Wichtig ist es, mit viel Wasser mit einem Spritzer Spülmittel oder Glasreiniger zu arbeiten, um Kratzer zu vermeiden. Oben an der Scheibe beginnen. Auch die Rahmen direkt reinigen. Anschließend die Scheibe mit einem Abzieher bahnenweise trocknen oder einem Trockentuch gut trocken reiben.