Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Fieberhaft­e Suche nach neuen OGS-Plätzen

- VON STEPHAN SEEGER

Der OGS-Träger und die Schulverwa­ltung suchen weitere Lösungen, um an der Astrid-Lindgren-Schule in Holzbüttge­n noch mehr Kinder in der Betreuung aufnehmen zu können. Einer Familie wurde zuerst abgesagt, doch nun kann sie wieder hoffen.

HOLZBÜTTGE­N Noch immer müssen Eltern zittern, ob ihr Kind einen Platz im Offenen Ganztag an der Astrid-Lindgren-Schule in Holzbüttge­n erhält. So wie die Familie Thönnißen. Vater René Thönnißen meldete sich kurz nach den Osterferie­n bei unserer Redaktion und erklärte, dass seine Tochter keinen OGS-Platz bekommt. Dies sei ihm und seiner Frau per Telefon mitgeteilt worden. Dabei bewarben sich die Thönnißens Ende 2023 auf ein von der Stadt ausgeschri­ebenes Baugrundst­ück. Sollte die Ablehnung Bestand haben, müsse einer der beiden Elternteil­e seine Stunden reduzieren und die Finanzieru­ng des Eigenheims würde schwierig werden. „Dann müssten wir uns strecken“, hatte René Thönnißen damals gesagt.

Doch am Dienstag keimte dann Hoffnung im Hause Thönnißen auf. In einem weiteren Anruf wurde der Familie gesagt, dass erst einmal kein Ablehnungs­bescheid rausgeschi­ckt werde. „Sie suchen offenbar nach einer Lösung“, erklärte Thönnißen am Dienstag. Dass seine Tochter nun doch einen OGS-Platz bekommt, sei aber noch nicht sicher.

Doch wie sehen diese „Lösungen“aus? Und was sagt die Stadtverwa­ltung zu der Situation? Auf Anfrage im Rathaus heißt es knapp: „Ob alle Anmeldunge­n zur OGS-Betreuung an der Grundschul­e in Holzbüttge­n berücksich­tigt werden können, ist noch offen. Der OGS-Träger und die Schulleitu­ng befinden sich dazu im Austausch.“Anja Weingran vom evangelisc­hen Verein für Jugendund Familienhi­lfe als OGS-Träger an der Holzbüttge­ner Grundschul­e wird etwas präziser. „Wir haben uns heute mit der OGS-Leitung und der Schulleitu­ng getroffen und nach kreativen Lösungen gesucht. Wir haben einige Ideen, die wir erst einmal mit der Schulverwa­ltung absprechen wollen“, erklärte Weingran am Dienstag auf Anfrage unserer Redaktion. Die Entscheidu­ngen haben auch monetäre Auswirkung­en. Denn um weiteren Kindern einen Betreuungs­platz anbieten zu können, muss eine neue Gruppe eröffnet

OGS-Schüler Seitdem der evangelisc­he Verein für Jugend- und Familienhi­lfe zum Schuljahr 2018/2019 die Trägerscha­ft des Offenen Ganztags an der Astrid-Lindgren-Schule übernommen hat, stieg die Zahl der OGS-Schüler nach eigenen Angaben

oder ein weiterer Raum zur Verfügung gestellt werden. Dann wird auch eine neue Möblierung benötigt.

Die OGS am Schulstand­ort AstridLind­gren-Schule ist in vier einzelne Bereiche aufgeteilt. „Wenn aus den Betreuungs­teams jemand krank wird, kann ich nicht wie früher die binnen fünf Jahren um satte 44 Prozent an.

Verträge Die Verträge an die Familien, die eine Zusage erhalten, werden in den kommenden Tagen verschickt. Es kann allerdings passieren, dass einige Familien die Frist nicht einhalten. Dann würde erstmals die Warteliste greifen.

Gruppen zusammenle­gen, das sind zu viele Kinder“, erklärt Weingran. Also werde ein Springer benötigt, der flexibel an dem Standort einsetzbar ist. Das wiederum würde ebenfalls die Kosten in die Höhe treiben.

In Holzbüttge­n sind 22 Familien von den Ablehnunge­n betroffen. Sieben Familien konnten einen

„dringenden Betreuungs­bedarf“nachweisen. Das heißt: Beide Eltern sind berufstäti­g und auf eine Betreuung angewiesen. Bei den restlichen Familien sei der Betreuungs­bedarf nicht im gleichen Maß gegeben. „Unser Plan ist es, diese sieben Kinder noch anzunehmen“, sagt Weingran. Doch irgendwann sind die Räumlichke­iten erschöpft, „dann ist ein Kind mehr ein Kind zu viel“.

Anja Weingran erinnert aber auch an den Infoabend an der AstridLind­gren-Schule im vergangene­n Herbst, auf dem den Eltern gesagt wurde, dass es womöglich viele OGS-Ablehnunge­n geben werde. „Das war damals schon abzusehen“, so Weingran. Allerdings sei noch viel Bewegung drin. „Wir haben April, da passiert bis Ende September noch sehr viel“, sagt Weingran.

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ARCHIV: STADT KAARST An der Astrid-Lindgren-Schule sollen weitere OGS-Kapazitäte­n geschaffen werden.

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