Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Fieberhafte Suche nach neuen OGS-Plätzen
Der OGS-Träger und die Schulverwaltung suchen weitere Lösungen, um an der Astrid-Lindgren-Schule in Holzbüttgen noch mehr Kinder in der Betreuung aufnehmen zu können. Einer Familie wurde zuerst abgesagt, doch nun kann sie wieder hoffen.
HOLZBÜTTGEN Noch immer müssen Eltern zittern, ob ihr Kind einen Platz im Offenen Ganztag an der Astrid-Lindgren-Schule in Holzbüttgen erhält. So wie die Familie Thönnißen. Vater René Thönnißen meldete sich kurz nach den Osterferien bei unserer Redaktion und erklärte, dass seine Tochter keinen OGS-Platz bekommt. Dies sei ihm und seiner Frau per Telefon mitgeteilt worden. Dabei bewarben sich die Thönnißens Ende 2023 auf ein von der Stadt ausgeschriebenes Baugrundstück. Sollte die Ablehnung Bestand haben, müsse einer der beiden Elternteile seine Stunden reduzieren und die Finanzierung des Eigenheims würde schwierig werden. „Dann müssten wir uns strecken“, hatte René Thönnißen damals gesagt.
Doch am Dienstag keimte dann Hoffnung im Hause Thönnißen auf. In einem weiteren Anruf wurde der Familie gesagt, dass erst einmal kein Ablehnungsbescheid rausgeschickt werde. „Sie suchen offenbar nach einer Lösung“, erklärte Thönnißen am Dienstag. Dass seine Tochter nun doch einen OGS-Platz bekommt, sei aber noch nicht sicher.
Doch wie sehen diese „Lösungen“aus? Und was sagt die Stadtverwaltung zu der Situation? Auf Anfrage im Rathaus heißt es knapp: „Ob alle Anmeldungen zur OGS-Betreuung an der Grundschule in Holzbüttgen berücksichtigt werden können, ist noch offen. Der OGS-Träger und die Schulleitung befinden sich dazu im Austausch.“Anja Weingran vom evangelischen Verein für Jugendund Familienhilfe als OGS-Träger an der Holzbüttgener Grundschule wird etwas präziser. „Wir haben uns heute mit der OGS-Leitung und der Schulleitung getroffen und nach kreativen Lösungen gesucht. Wir haben einige Ideen, die wir erst einmal mit der Schulverwaltung absprechen wollen“, erklärte Weingran am Dienstag auf Anfrage unserer Redaktion. Die Entscheidungen haben auch monetäre Auswirkungen. Denn um weiteren Kindern einen Betreuungsplatz anbieten zu können, muss eine neue Gruppe eröffnet
OGS-Schüler Seitdem der evangelische Verein für Jugend- und Familienhilfe zum Schuljahr 2018/2019 die Trägerschaft des Offenen Ganztags an der Astrid-Lindgren-Schule übernommen hat, stieg die Zahl der OGS-Schüler nach eigenen Angaben
oder ein weiterer Raum zur Verfügung gestellt werden. Dann wird auch eine neue Möblierung benötigt.
Die OGS am Schulstandort AstridLindgren-Schule ist in vier einzelne Bereiche aufgeteilt. „Wenn aus den Betreuungsteams jemand krank wird, kann ich nicht wie früher die binnen fünf Jahren um satte 44 Prozent an.
Verträge Die Verträge an die Familien, die eine Zusage erhalten, werden in den kommenden Tagen verschickt. Es kann allerdings passieren, dass einige Familien die Frist nicht einhalten. Dann würde erstmals die Warteliste greifen.
Gruppen zusammenlegen, das sind zu viele Kinder“, erklärt Weingran. Also werde ein Springer benötigt, der flexibel an dem Standort einsetzbar ist. Das wiederum würde ebenfalls die Kosten in die Höhe treiben.
In Holzbüttgen sind 22 Familien von den Ablehnungen betroffen. Sieben Familien konnten einen
„dringenden Betreuungsbedarf“nachweisen. Das heißt: Beide Eltern sind berufstätig und auf eine Betreuung angewiesen. Bei den restlichen Familien sei der Betreuungsbedarf nicht im gleichen Maß gegeben. „Unser Plan ist es, diese sieben Kinder noch anzunehmen“, sagt Weingran. Doch irgendwann sind die Räumlichkeiten erschöpft, „dann ist ein Kind mehr ein Kind zu viel“.
Anja Weingran erinnert aber auch an den Infoabend an der AstridLindgren-Schule im vergangenen Herbst, auf dem den Eltern gesagt wurde, dass es womöglich viele OGS-Ablehnungen geben werde. „Das war damals schon abzusehen“, so Weingran. Allerdings sei noch viel Bewegung drin. „Wir haben April, da passiert bis Ende September noch sehr viel“, sagt Weingran.