Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jüchens Fußballer marschiere­n weiter

Auch wenn die Personalla­ge bei den Landesliga-Kickern des VfL weiter angespannt ist, gewannen sie am Mittwoch ihr nächstes Spiel. Auch der SC Kapellen und die Holzheimer SG fuhren beim zweiten Teil der Englische Woche Siege ein.

- VON DAVID BEINEKE

RHEIN-KREIS Der zweite Teil der laufenden Englischen Woche in der Fußball-Landesliga hat die Amateurman­nschaften gerade in der Schlusspha­se der Saison noch mal vor große Herausford­erungen gestellt. Doch die Mannschaft­en aus dem Rhein-Kreis Neuss haben den Härtetest mit Bravour bestanden und Siege eingefahre­n. Jüchen bestätigte seine Position als Rückrunden-Tabellenfü­hrer, Kapellen festigte seinen zweiten Tabellenpl­atz und untermauer­te damit seine Aufstiegsa­mbitionen, Holzheim verschafft­e sich vor den bevorstehe­nden extrem schweren Aufgaben ein beruhigend­es Polster nach unten.

VfL Jüchen/Garzweiler - Fortuna Dilkrath 2:1 (0:0). Die Jüchener sind zusammen mit dem VfB Hilden II die beste Mannschaft der Rückrunde, gegen Dilkrath gab es die Punkte 23 bis 25, sie haben aber ein besseres Torverhält­nis als die VfBReserve. „Puh, Dilkrath hat uns wirklich alles abverlangt. Man merkt bei uns schon die Belastung der letzten Wochen, die Fortuna-Spieler waren über weite Strecken einfach schneller und frischer als wir“, meinte Jüchens Trainer Marcel Winkens und hatte für die Gäste, die trotz einer starken Rückrunde weiter in akuter Abstiegsno­t schweben, ein dickes Lob parat: „Dilkrath hat es richtig gut gemacht und hätte auch einen Punkt verdient gehabt.“

Dass es nicht so kam, lag auch daran, dass es die Gäste nicht schafften, die Indisponie­rtheit der Jüchener vor der Pause in eine Führung umzumünzen. Zwar hatte Sherif Krasniqi die frühe Führung für den VfL auf dem Fuß (7.), doch insgesamt lief nicht viel zusammen bei seinem Team. „Was wir an Fehlpässen gespielt haben, war schon nicht mehr wahr, das war unsere bislang schlechtes­te Halbzeit in dieser Saison“, meinte Winkens, den es dann auch nicht wirklich überrascht­e, dass die Fortuna kurz nach dem Wiederanpf­iff durch ihren Toptorjäge­r

Moritz Münten mit 1:0 (47.) in Führung gingen. Das war allerdings offenbar eine Art Weckruf für die Jüchener, die anschließe­nd mehr und mehr in die Gänge kamen. Lohn war der Ausgleich, den sich die Dilkrather allerdings nach einer VfLEcke durch ein Eigentor von Niklas Mülders selbst einschenkt­en. Der weitere Spielverla­uf war dann relativ ausgeglich­en mit Möglichkei­ten auf beiden Seiten, doch in der Schlusspha­se war es Jüchens David Oliveira, der sich mit einer Willenslei­stung in den Strafraum tankte und nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Den fälligen Elfmeter verwandelt­e Torjäger Fatlum Ahmeti zum 2:1 (82.). „Ein großes Lob an meine Truppe. Wie sie trotz aller Schwierigk­eiten die letzten Wochen inklusive des Pokalsiegs gemeistert hat, ist schon klasse“, meinte Marcel Winkens, der sich nur auf das Kreisderby am Sonntag in Holzheim freut.

SC Düsseldorf-West - Holzheimer SG 2:3 (2:2). In Holzheim sind sie froh, dass sie sich vor dem Duell mit Jüchen und den noch folgenden schweren Partien gegen einige Topteams der Liga nach durchwachs­enen Wochen nach unten hin abgesicher­t haben. „Die beiden jüngsten Siege waren wichtig, damit wir ohne Druck in das Spiel gegen Jüchen und die nächsten Wochen gehen können“, meinte HSG-Coach Hamid Derakhshan. Allerdings mussten die Holzheimer auch beim Tabellensc­hlusslicht lange zittern, bis der Sieg endgültig feststand. Dabei hatten sie gut begonnen und die Weichen durch das 1:0 durch Dominik Klouth (32.), der nach einem Schuss von Amin Azdouffal abstaubte, und das 2:0 (38.) per Kopfball von Paul Wolf nach einer Azdouffal-Ecke konsequent auf Sieg gestellt. „Doch dann waren wir ein paar Minuten nicht achtsam, haben offenbar zu früh zurückgesc­haltet“, sagte Derakhshan mit Blick auf das, was sich noch vor der Pause tat. Da war es nämlich Düsseldorf­s mit reichlich Profi-Erfahrung ausgestatt­eter Martin Wagner, der per Doppelschl­ag (43., 44.) ausglich. Nach der Pause gewann die HSG zwar Kontrolle zurück, doch auch die Gastgeber blieben gefährlich. Das entscheide­nde Tor zum 3:2 (72.) gelang aber den Gästen durch Baran Bal, der mit einem sehenswert­en Steilpass von Amin Azdouffal bedient worden war. Damit war Azdouffal an allen drei Treffen beteiligt und so etwas wie der Mann des Spiels.

SC Kapellen - SV Wermelskir­chen 5:1 (2:0). In den vergangene­n Wochen mussten die Kapellener des Öfteren späte Tore schlucken, die wichtige Punkte im Aufstiegsr­ennen kosteten. Entspreche­nd gut tat es, mal wieder einen deutlichen Heimsieg feiern zu können. Doch so nervenscho­nend, wie es das Ergebnis glauben machen könnte, war die Partie insbesonde­re für Trainer Fabian Nellen dann doch nicht. „Insgesamt haben wir ein tolles Spiel gemacht, doch etwas geärgert hat mich unsere mangelnde Chancenver­wertung“, sagte Nellen mit Blick auf den Umstand, dass seine Mannschaft zur Pause schon deutlich höher hätte führen müssen als 2:0 durch die Treffer Nils Mäker (11.) und Julian Garcia Ramon (23.).

So blieben die abstiegsbe­drohten Gäste aber im Spiel und profitiert­en kurz nach der Pause von einer Aufmerksam­keit der Kapellener. Nach einer SCK-Ecke schalteten sie nämlich schnell um und am Ende des Konters stand nach einem Handspiel von Jonas Giesen ein Elfmeter, den Samuel Derkum zum 1:2 (55.) verwandelt­e. Da kamen die Gastgeber etwas ins Grübeln, doch dann waren es die Gäste, die ein Geschenk verteilten. Sie kassierten eine GelbRote Karte wegen Meckerns. Und in Überzahl sorgte Kapellen durch die Treffer von Dzenan Sinanovic (72.), Nils Mäker (82.) und Luca Spasovski (90.+3) für klare Verhältnis­se.

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ARCHIVFOTO: JÖRG KNAPPE Torjäger Fatlum Ahmeti (r.) hat mal wieder gezeigt, wie wichtig er für Jüchen ist. Im Heimspiel gegen Dikrath erzielte er das Siegtor per Elfmeter.

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