Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Aus Liebe zum Theater
Die Freunde und Förderer des RLT unterstützen die Vorhaben nicht nur finanziell.
NEUSS (ubg) Wenn die Freunde und Förderer des Rheinischen Landestheaters ihren Förderpreis im feierlichen Rahmen an ein Mitglied des Theaterensembles verleihen, geschieht das unter großem Beifall.
Es ist aber nur eines der großen Projekte, die der Förderverein Jahr um Jahr auf die Beine stellt, ein weiteres wäre die Ausrichtung des Schützenbiwaks vor dem Rheinichen Landestheater. Darüber hinaus fördert der Verein unter anderem auch das Jugendfestival „Your Stage“sowie Spielclubs des Theaters und unterstützen auch bei Sonderveranstaltungen – so war es zum Beispiel als der Autor Mark Zak im RLT aus dem „ukrainischen Tagebuch meiner Mutter“las. Aber auch auf Anfrage wird der Förderverein aktiv: Zum Beispiel, wenn für die geplanten Produktionen Zusatzkosten anfallen: Das Landestheater nennt etwa die spezielle Produktion „Das Ballhaus“, die 2023 auch dank der Förderung des Vereins auf der Bühne realisiert werden konnte. Und als das Stück Power 2022 Premiere hatte, standen Kinder auf der Bühne. Dafür wurden 700 Euro Verwaltungsgebühren fällig, die der Förderverein übernahm. Die großzügige Unterstützung weiß das Theater zu schätzen: „Durch die Begeisterung und das Engagement der Theaterfreunde wird vieles möglich gemacht“, heißt es dort. Die Freunde und Förderer seien für sie wie Weggefährten, die sie immer engagiert durch die Theaterspielzeit begleiten. Das sei keine Selbstverständlichkeit.
Gegründet hat sich der Verein der Freunde und Förderer 1988 angesichts einer finanziellen Notlage. Auch hätten die Mitglieder die innovativen Ideen des damaligen Intendanten Egmont Elschner unterstützen wollen. Doch auch nach einem Wechsel der Intendanz blieb der Verein bestehen: „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, das Theater finanziell und ideell zu unterstützen, was uns verbindet ist die Liebe zum Theater“, erzählt der Vereinsvorsitzende Joachim Rulfs. Die finanzielle Förderung geschehe einerseits durch die Mitgliedsbeiträge – die staffeln sich je nach Zugehörigkeit, Schüler und Studierende zahlen im
Jahr etwa 20 Euro, „Normalverdienende“60 Euro, Paare 80 Euro und Vereine und Schützenzüge 150 Euro – sowie durch angeworbene Sponsoren und Spendenanträge.
Noch vor wenigen Monaten hatte Joachim Rulfs befürchtet, dass sich der Verein womöglich irgendwann aus Altersgründen auflösen muss. Denn seit zwölf Jahren leisten die gleichen Mitglieder die ehrenamtliche Arbeit des Vorstandes, dessen Durchschnittsalter bei 70 Jahren liegt. „Mittlerweile haben wir ein Nachwuchsmitglied gefunden, dass sich in die Arbeit des Vorstandes einarbeitet“, berichtet Rulfs, der hofft, dass dadurch eine gewisse Sogwirkung auf andere, junge engagierte Mitglieder entsteht. Neue Mitglieder sind ohnehin immer willkommen: Wer sich beteiligen möchte, findet etwa im Kassenbereich des Theaters entsprechende Anträge.