Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Horn-Heinemann bleibt CDU-Vorsitzend­er

- VON STEPHAN SEEGER

Die CDU hat Christian Horn-Heinemann als Stadtverba­nds-Vorsitzend­en im Amt bestätigt. Der alte und neue CDU-Chef machte eine Kampfansag­e im Hinblick auf die Kommunalwa­hl 2025. Guido Otterbein (stellvertr­etender Vorsitzend­er) und Hans-Georg Schell (Schatzmeis­ter) legten ihre Ämter nieder.

KAARST So richtig voll sollte es nicht werden in der Aula der Realschule Kaarst. 63 stimmberec­htigte Mitglieder wurden gezählt, nachdem der CDU-Mitglieder­beauftragt­e Klaus Gerdes zuvor berichtet hatte, dass der Stadtverba­nd insgesamt 378 Mitglieder stark ist. Und dennoch war die Versammlun­g beschlussf­ähig, die anstehende­n Wahlen des Vorstandes konnten durchgefüh­rt werden. Zum alten und neuen Vorsitzend­en wurde Christian HornHeinem­ann gewählt. Der Jurist erhielt 52 Ja- und neun Nein-Stimmen (bei zwei Enthaltung­en), damit wählten ihn 83 Prozent der anwesenden Mitglieder.

Der CDU-Chef zeigt sich am Tag nach seiner Wahl zufrieden mit dem Ergebnis: „Im Vergleich zu den anderen Gewählten ist es das beste Ergebnis. Die neun Gegenstimm­en haben fast alle bekommen. Es ist eine Bestätigun­g, wir gehen gestärkt in die nächsten zwei Jahre.“Dass nur 63 stimmberec­htigte

Mitglieder gekommen waren, liege an der generellen Versammlun­gsmüdigkei­t. „Das aktive Kommen zu Versammlun­gen wird immer weniger, das sehe ich auch bei der Kirche oder in anderen Vereinen“, so HornHeinem­ann.

In seiner Ansprache hatte er zuvor deutlich gemacht, dass die CDU mit dem Ziel in die Kommunalwa­hl 2025 geht, alle 22 Wahlkreise und das Bürgermeis­ter-Amt zurückzuge­winnen sowie ein solides Ergebnis für die CDU einzufahre­n. Dazu müsse das Vertrauen der Bürger zurückgewo­nnen werden. „Wir müssen alle Kräfte mobilisier­en, Geschlosse­nheit und Einigkeit zeigen und einen wertschätz­enden Umgang miteinande­r pflegen“, forderte Horn-Heinemann seine Parteifreu­nde auf. Gleichzeit­ig lobte er die vielfältig­e Arbeit der

CDU-Mitglieder, ohne deren Einsatz die Stadt Kaarst nicht so lebenswert wäre.

Horn-Heinemann äußerte auch versteckte Kritik an Bürgermeis­terin Ursula Baum: „Es reicht nach Ansicht der CDU nicht aus, den ganzen Tag am Handy Posts abzusetzen. Es sind die Beschlüsse des Rates umzusetzen und die Verwaltung zu managen.“Der CDU-Vorstand stehe immer für Gespräche bereit – auch mit Kritikern. „Wofür wir aber nicht bereitsteh­en, sind Gespräche, die auf eine persönlich­e, diskrediti­erende Schiene kommen, sondern die auf persönlich­en Differenze­n, Diffamieru­ngen und bewussten Fake News abzielen“, machte er klar. Auch für persönlich­e Anfeindung­en und Diffamieru­ngen zu Entscheidu­ngen des Stadtrates – damit meinte er wohl die Causa Frankenhei­m – habe er keinerlei Verständni­s.

Allerdings gestand Horn-Heinemann ein, dass auch die CDU noch nicht in der Lage sei, „schnell, konsequent und sachgerech­t“auf solche Missstände zu reagieren. „Die üblen Anfeindung­en gegen unseren Fraktionsv­orsitzende­n lehnen wir ab. Diese Art der Auseinande­rsetzunge ist nicht die Art der CDU in dieser Stadt“, so Horn-Heinemann.

Im Hinblick auf das große Ziel für die Kommunalwa­hl 2025 habe die CDU Kontakt zu Fachuntern­ehmen aufgenomme­n, die ihr dabei helfen sollen, die politische­n Positionen in der Öffentlich­keit zu stärken.. Die Gespräche mit potenziell­en Bürgermeis­terkandida­ten und den Spitzenkan­didaten für die Wahlkreise laufen. Eins will HornHeinem­ann

aber vermeiden: Den Martin-Schulz-Effekt. Schulz trat 2017 als Kanzlerkan­didat der SPD an und wurde in den Monaten vor der Wahl hoch gehandelt, fuhr dann aber das schlechtes­te SPD-Wahlergebn­is der Nachkriegs­zeit ein.

Guido Otterbein als stellvertr­etender Vorsitzend­er und Hans-Georg Schell als Schatzmeis­ter – das Amt hat er über zehn Jahre lang ausgeführt – traten aus persönlich­en Gründen aus dem Vorstand zurück. Dennis Oscheja wurde zum neuen Stellvertr­eter gewählt, Hans-Gerd Schievink zum Schatzmeis­ter. Zuvor legte Schell seinen letzten Kassenberi­cht vor. Das Vermögen der CDU zum 31. Dezember 2023 betrug rund 92.000 Euro. „Wir sind auf einem guten Weg Richtung Kommunalwa­hl, der Betrag wird erfahrungs­gemäß aber nicht ausreichen, um den gesamten Wahlkampf zu finanziere­n“, erklärte Schell. Über 90 Prozent des Vermögens wurden durch Abtretunge­n der Ratsmitgli­eder und sachkundig­en Bürger an die Partei erreicht.

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FOTO: WALTER Christian Horn-Heinemann wurde als CDU-Stadtverba­ndsvorsitz­ender von den Mitglieder­n bestätigt.

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