Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Wohnungen werden immer knapper
KAARST (seeg) Steigende Mietpreise und das geringe Angebot machen den Kaarstern – beziehungwsweise denjenigen, die in Kaarst eine Wohnung suchen, mehr und mehr zu schaffen. Vermehrt wird in den vergangenen Wochen über Facebook versucht, ein neues Zuhause zu finden. Aber die meisten Bürger, die das versuchen, schreiben, dass ohne Kontakte nichts gehen würde.
Nach Angaben der NRW.Bank, die im März auf Einladung der Kaarster SPD einen Überblick über die Wohnsituation in Kaarst gegeben hat, stiegen die Angebotsmieten im Neubau in Kaarst innerhalb eines Jahrzehnts von weniger als zehn Euro auf über 13 Euro an. Auch die Kaltmieten sind demnach teurer geworden – obwohl in anderen Städten ein Rückgang zu verzeichnen ist. So kostet beispielsweise eine 100-Quadratmeter-Neubauwohnung in Kaarst durchschnittlich 1300 Euro
Kaltmiete. Zu viel für die meisten Menschen.
Eine Facebook-Userin, die schon lange in Kaarst lebt und anonym bleiben möchte (Name der Redaktion bekannt), berichtet unserer Redaktion von der schwierigen Suche nach einer bezahlbaren Wohnung in der Stadt. Zwar sei sie sich der Attraktivität der Stadt für Familien und
Pendler bewusst, dennoch gestalte sich die Suche nach bezahlbarem Wohnraum zunehmend schwierig. „Trotz intensiver Durchforstung verschiedener Online-Plattformen gestaltet sich die Lage zunehmend anspruchsvoll. Bedauerlicherweise bleibt eine Rückmeldung auf meine Anfragen meist aus. Ich vermute, dass viele private Vermieter angesichts der Vielzahl an Anfragen schlicht überfordert sind“, so die Userin. Zudem spiele der Preis eine entscheidende Rolle. „Unter Berücksichtigung der Faustformel, nicht mehr als 30 Prozent des Nettoeinkommens für die Miete auszugeben, liegt mein Budget bei maximal 900 Euro. Auch eine Anmeldung bei der Wohnungsgesellschaft blieb bislang erfolglos. Trotz meiner Bemühungen habe ich bisher kein einziges Angebot erhalten“, so die Userin weiter. Und sie ist nicht die Einzige, die auf der Suche ist.