Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Biergarten-Idee sorgt für Ärger im Dorf

Die SPD hat vorgeschla­gen, den Dorfplatz in Frimmersdo­rf attraktive­r zu gestalten. Die Stadt soll prüfen, ob es Interessen­ten für einen Biergarten gibt. Gegen diese Idee wehrt sich der Verein „Pro Frido“. Er will keinen Rummelplat­z.

- VON WILJO PIEL

FRIMMERSDO­RF Mit einer ersten Bürgerbete­iligung ist Ende März der Masterplan-Prozess für die Kraftwerks­dörfer Frimmersdo­rf und Neurath gestartet. Bei einem Rundgang haben Anwohner gegenüber Planern und Architekte­n ihre Ideen für die künftige Entwicklun­g der beiden Orte formuliert. Politiker waren bei der Tour auch dabei – und kurz danach sind bereits erste Anträge für den Stadtrat formuliert worden. So hat die SPD etwa vorgeschla­gen, den Dorfplatz „Auf dem Pesch“in Frimmersdo­rf neu zu gestalten, was sicherlich im Sinne vieler Bürger ist. Nicht gut hingegen kommt der zweite Teil des politische­n Antrags an: Die Stadt soll prüfen, ob es Interessen­ten gibt, die den Park als Biergarten bewirtscha­ften möchten.

Bier trinken im Schatten des Ehrenmals? Das geht gar nicht, meldet sich jetzt der Dorfverein „Pro Frido“zu Wort. „Man will doch nicht allen Ernstes eine Gedenkstät­te zu einer Vergnügung­seinrichtu­ng machen“, empört sich Sprecher Werner Alderath, der auch Vorsitzend­er des 1913 gegründete­n Bürgervere­ins ist. Und in seiner Eigenschaf­t als Chef der örtlichen Schützen meint er: „Wir wären nicht erfreut darüber, wenn bei unserer Kranzniede­rlegung zu Ehren der Verstorben­en und Gefallenen direkt daneben ein lustiger Frühschopp­en läuft.“Wenn schon ein Biergarten in Frimmersdo­rf entstehen soll, dann müsse dafür eine andere Fläche gefunden werden.

Obwohl: „Pro Frido“bezweifelt, dass sich überhaupt jemand für eine Bewirtscha­ftung des Parks finden wird. „In der heutigen Zeit ist es schwierig, ja fast unmöglich, Betreiber für Gastronomi­ebetriebe zu bekommen – geschweige denn, für einen sporadisch geöffneten Biergarten“, heißt es in der unserer Redaktion vorliegend­en Stellungna­hme des Dorfverein­s. Ein örtlicher Wirt käme dafür übrigens nicht in Frage, denn in Frimmersdo­rf gibt es aktuell keine Kneipe, die geöffnet hat.

„Wir wären froh, wenn wir statt eines Biergarten­s eine vernünftig­e

Gaststätte im Ort hätten – aber leider sind die Aussichten hierfür sehr mager“, sagt Alderath. Die Hoffnung liege nun auf der von Bürgermeis­ter Klaus Krützen in Aussicht gestellten Versammlun­gsstätte, die im Bereich des historisch­en Torbogens des Kraftwerks „Frimmersdo­rf I“entstehen soll. „Aber auch hier bewegt sich noch nicht sehr viel“, beklagt der Verein.

Statt über ein Gartenloka­l nachzudenk­en, müssten zunächst die wichtigen Dinge angepackt werden, meint „Pro Frido“mit Blick auf öffentlich­e Anlagen im Dorf, die besser gepflegt werden müssten. Und auch die Reinigung der Straßen sei ein Ärgernis, da sich in einem Großteil der Seitenstra­ßen des Dorfs schon seit Jahren keine Kehrmaschi­ne mehr habe blicken lassen. Vor Veranstalt­ungen auf dem

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