Arbeitsgruppe entwickelt Ideen für ein nachhaltigeres Neuss

NEUSS (jus) Schärfere Maßnahmen gegen den Klimawandel – diese Forderung wird immer lauter. In der vergangenen Woche haben Klimaschützerinnen aus der Schweiz erstmals mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Erfolg gehabt. Ihr Vorwurf: die Schweiz habe nicht genug für den Klimaschutz getan. Diese Klage möchte die Stadt Neuss sich nicht anlasten müssen und arbeitet deshalb seit Monaten zusammen mit der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW an einer Nachhaltigkeitsstrategie für Neuss. Im April tagte nun die zweite Steuerungsgruppe. Ihr Auftrag: Die fünf Schwerpunkte für Neuss mit Leben füllen.

Denn nach der abgeschlossenen Bestandsaufnahme wurden bei einem ersten Treffen fünf Handlungsfelder festgelegt, die die Basis für die weitere Bearbeitung der Nachhaltigkeitsstrategie bilden. Ausgewählt wurden: lebenslanges Lernen und Kultur, Klimaschutz und Energie, nachhaltiger Konsum und gutes Leben, Wohnen und nachhaltige Quartiere sowie soziale Gerechtigkeit und zukunftsfähige Gesellschaft.

In der zweiten Steuerungsgruppe waren knapp 40 Teilnehmende aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung aufgefordert, konkrete Ideen für diese fünf Themen zu entwickeln – mit einer Frage vor Augen: Was soll für Neuss im Jahr 2035 im Sinne der nachhaltigen Entwicklung erreicht worden sein? Die Vorschläge, Anregungen und Gedanken wurden aufgeschrieben und in fünf Kleingruppen bearbeitet. Am Ende waren diese Eingaben thematisch gebündelt und in Clustern strukturiert. Ein paar Gruppen waren bereits so weit, dass sie erste Überlegungen zu einer Leitlinie entwickeln konnten.

Die Neusser Nachhaltigkeitsstrategie orientiert sich an den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDGs), die 2015 als Teil der Agenda 2030 von der UN-Vollversammlung verabschiedet wurden. Die SDGs sollen weltweit eine nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene unterstützen.

ARCHIVFOTO: STADT NEUSS Das erste Treffen der Gruppe in der Alten Schmiede.