Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Nd Warum Neusser Wachs für die Ukraine spenden

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NEUSS (fhi) 75 Kilogramm Kerzenund Wachsreste wurden jetzt in der katholisch­en Bücherei Heilige Dreikönige gesammelt. Kürzlich konnten die Spenden durch Ralf Link, dem stellvertr­etenen Vorsitzend­en des Vereins „DoVira Help Foundation“, entgegenge­nommen werden. Die Bücherei nimmt auch weiterhin Wachs- und Kerzenrest­e für den Verein an.

Jetzt veranstalt­en die katholisch­e Kirche in Neuss und die DoVira Help Foundation gemeinsam einen ukrainisch­en Nachmittag. Am 28. April ab 15 Uhr wird Link einen Bildvortra­g unter dem Titel „Kerzenwach­s für die Ukraine & andere Hilfsproje­kte“halten. Das Rahmenprog­ramm wird unter anderem aus ukrainisch­er Folklore und Gesang eines ukrainisch­en Frauenchor­s bestehen. Außerdem können gegen Spenden ukrainisch­es Gebäck und Souvenirs erworben werden. Die Veranstalt­ung findet im Pfarrzentr­um an der Dreikönige­nstraße 1a in Neuss statt.

Ralf Link erklärt, dass die Wachsreste durch den Verein an privatbetr­iebene Manufaktur­en in der gesamten Ukraine geliefert werden, um Büchsenlic­hter zu produziere­n. Die Manufaktur­en werden meist durch Frauen geführt – ihnen gibt die Produktion der Büchsenlic­hter eine Ablenkung vom Krieg und das Gefühl, etwas für ihr Land zu tun. Die leeren Konservend­osen werden mit einem spiralförm­ig eingerollt­en Pappstreif­en versehen. Anschließe­nd werden die Dosen mit dem geschmolze­nen Wachs aufgegosse­n, erklärt Link.

Eine solches Büchsenlic­ht hat dann eine Brenndauer von bis zu zwölf Stunden. „Die Menschen in der

Ukraine benutzen die Lichter dann als Wärmequell­e. Außerdem bieten sie ihnen eine Möglichkei­t, Mahlzeiten zu kochen“, erklärt Link.

In den vergangene­n eineinhalb Jahren habe der Verein 105 Tonnen Kerzenwach­s in die Ukraine geliefert. Links Motivation: „Ganz einfach: Ein Land, das so brutal angegriffe­n wird, muss unterstütz­t werden.“Er sei geprägt von den Erzählunge­n seiner Eltern und Großeltern aus dem Zweiten Weltkrieg. „Meine Einstellun­g ist klar. Nie wieder Krieg und nie wieder Faschismus.“

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FOTO: BÜCHEREI HEILIGE DREIKÖNIGE Hildegard und Mathilde Depner (v.l.) bei der Übergabe von 75 Kilogramm Kerzenrest­en.

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