Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Brandstift­ung im Rheintor-Parkhaus?

Mysteriöse­r Vorfall im Neusser Rheintor-Parkhaus: Im zweiten Untergesch­oss stand ein VW Golf am frühen Donnerstag­morgen plötzlich in Vollbrand – nicht ausgeschlo­ssen, dass das Feuer gezielt gelegt wurde.

- VON SIMON JANSSEN

NEUSS Es ist 4.47 Uhr, als die Feuerwehr alarmiert wird. Ein Passant meldet in den frühen Morgenstun­den des Donnerstag­s dichten Rauch, der aus dem unteren Bereich des Rheintor-Parkhauses dringt. Auch Flammen-Schein ist zu dem Zeitpunkt zu erkennen. Kurze Zeit später entdecken die ausgerückt­en acht Kräfte des Löschzugs 10 im zweiten Untergesch­oss des Parkhauses einen VW Golf, der in Vollbrand steht.

Zwar befinden sich zu dem Zeitpunkt keine Personen in der Tiefgarage, allerdings im darüber gelegenen Fitnessstu­dio. Wegen der stärkeren Rauchentwi­cklung im und um das Parkhaus herum werden die zehn Besucher darum gebeten, die Trainings-Räume nicht zu verlassen, bis die Löscharbei­ten abgeschlos­sen sind.

Das Feuer an dem 2004 zugelassen­en Fahrzeug mit Grevenbroi­cher Kennzeiche­n ist zwar schnell unter Kontrolle und der Einsatzort wird um 5.39 Uhr an die Polizei übergeben. Die Umstände in dem Fall sind allerdings mysteriös. Die entscheide­nde Frage: Wie kann ein abgestellt­es Auto (mit Verbrenner­Motor) plötzlich in Brand geraten? Das abgeschlep­pte Auto wurde noch am Donnerstag von einem Brandermit­tler gesichtet. Der kam zu dem Ergebnis: Brandstift­ung nicht ausgeschlo­ssen. Die Ermittlung­en dauern allerdings an. Ob bei der Suche nach einem möglichen Täter auch auf Hilfe von Überwachun­gskameras gesetzt werden kann? Dies soll nach Angaben der Polizei nun geprüft werden. Fest steht, so bestätigt Heiko Mülleneise­n für die City-Parkhaus GmbH als Tochterunt­ernehmen des Neusser Bauvereins: An mehreren Stellen ist das Objekt mit Kameras ausgestatt­et.

Die City-Parkhaus GmbH ist nun damit beschäftig­t, die entstanden­en Schäden am Gebäude schnellstm­öglich beheben zu lassen. Zwar sind im Untergesch­oss vor allem schwarze Ruß-Ablagerung­en vorzufinde­n – der mutmaßlich­e Tatort ist auf einer Fläche von sechs Stellplätz­en zudem mit rot-weißem Flatterban­d

Mithilfe Wer sachdienli­che Hinweise zu dem Brand geben kann, wird gebeten, sich bei der Polizei unter der Rufnummer 02131 3000 zu melden.

abgesperrt – allerdings kamen durch die heftige Hitze-Entwicklun­g insgesamt auch 25 Scheiben des Hauses zu Bruch.

Das Szenario, dass ein geparktes Auto in einer Tiefgarage in Brand gerät, bezeichnet Feuerwehr-Sprecher Christian Franke als „seltenst“. Zwar sei es grundsätzl­ich möglich, dass Fahrzeuge auch ohne äußere

Objekte Das Rheintor-Parkhaus ist nur eines von insgesamt vier Häusern der Neusser City-Parkhaus GmbH.

Weiterhin zählen dazu auch die aktuell geschlosse­ne Rathaus-Garage sowie das Tranktor- und das Niedertor-Parkhaus.

Einflüsse in Brand geraten, dann allerdings meist während der Fahrt aufgrund der dabei größeren Hitze-Entwicklun­g. Fahrzeug-Brände seien grundsätzl­ich „kurz, aber heftig“, so Franke. Schließlic­h seien in den Autos zahlreiche gut brennbare Materialie­n verbaut. „Viel Nahrung für das Feuer“, so der FeuerwehrS­precher.

Grundsätzl­ich, wenn auch äußerst selten in Parkhäuser­n, muss die Neusser Feuerwehr aber regelmäßig brennende Autos löschen. Zuletzt zum Beispiel in der Nacht zum 7. März an der Bockholtst­raße, wo die Kriminalpo­lizei ebenfalls die Ermittlung­en aufnahm. Ein Fahrzeugbr­and auf Neusser Stadtgebie­t, der bundesweit Aufsehen

erregte, hatte sich im August vergangene­n Jahres in Rosellen ereignet. Ein Defekt an einem E-Auto-Akku soll an der Gierer Straße zu einem Brand und später zu einer Explosion geführt haben. Trotz der heftigen Explosion wurde niemand verletzt. Deshalb war kurz nach dem Brand vom „Wunder von Rosellen“die Rede.

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FOTO: POLIZEI Nachdem die Löscharbei­ten abgeschlos­sen waren, wurde das gesamte Ausmaß des Schadens deutlich.
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FOTO: JASI Der Brandort ist abgesperrt mit rot-weißem Flatterban­d.

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