Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
SPD übernimmt Ladenlokal in der Fußgängerzone
Ein Sportgeschäft, das in den nächsten Tagen schließt, wird neue Zentrale der Sozialdemokraten in Grevenbroich.
GREVENBROICH Die SPD zieht in die Fußgängerzone. Ratsfraktion, Stadtpartei und das Büro des Bundestagsabgeordneten Daniel Rinkert sind demnächst an der Breite Straße zu finden. Die Sozialdemokraten werden künftig das Ladenlokal eines Sportartikel-Anbieters belegen, der zum Ende des Monats sein Geschäft in der Innenstadt aufgeben wird.
Seit Anfang der 1980er Jahre hat die SPD ihre Zentrale in einem Gebäude am Platz der Republik. Die 2005 mit dem Namen „Willy-BrandtHaus“versehene Immobilie wird gemeinsam mit dem Kreisverband und der Kreistagsfraktion genutzt. Dieser Standort habe zwar Tradition, aber auch Nachteile: „Er liegt versteckt und ist alles andere als barrierefrei“, sagt Daniel Rinkert.
Das nun in der Einkaufsmeile frei werdende Sportgeschäft biete da weitaus bessere Möglichkeiten.
„Als wir mitbekommen haben, dass der Laden bald zur Vermietung steht, haben wir uns sofort darum bemüht“, sagt Rinkert. Eigentümerin des Gebäudes ist die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG), deren politisch besetzter Aufsichtsrat bereits grünes Licht für die neue Mieterin signalisiert hat. Widerspruch von anderen Parteien habe es nicht gegeben.
Was den Mietpreis betrifft: „Wir werden genau so viel zahlen wie der derzeitige Inhaber des Sportgeschäfts – es ist ein überschaubarer Preis, gut zu stemmen“, betont Daniel Rinkert, der keine Zahlen nennen möchte. Bis zur politischen Sommerpause soll das Ladenlokal, das über zwei Büros verfügt, leicht umgebaut werden. Wie der Geschäftsraum künftig genutzt werden soll, steht noch nicht hundertprozentig fest – es gibt aber schon einige Ideen.
„Wir wollen an der Breite Straße regelmäßig Präsenz zeigen – beispielsweise bei Sprechstunden“, berichtet Rinkert. Darüber hinaus seien verschiedene Veranstaltungsformate geplant, die auch zur Belebung der Innenstadt beitragen sollen. Vor diesem Hintergrund denken die Sozialdemokraten daran, den Verkaufsraum auch für Events anderer Organisationen zur Verfügung zu stellen.
Wie die neue SPD-Zentrale heißen soll, ist noch nicht raus. „Vielleicht Nachbarschafts-Büro – aber da sind wir noch in der Findungsphase“, sagt der Bundestagsabgeordnete. Das dem Kreisverband gehörende „Willy-Brandt-Haus“soll weiterhin bestehen bleiben, einige Räumlichkeiten des Gebäudes seien ohnehin an andere vermietet worden.
Die SPD ist die mittlerweile vierte Fraktion, die ihren Sitz ins Herz der Innenstadt verlegt. Den Anfang hatte 2015 die CDU gemacht, die ihre Geschäftsstelle oberhalb des heutigen Familienbüros an der Breite Straße bezog. Ein Jahr später zog „Mein Grevenbroich“an den Südwall, die Grünen sind seit 2021 in den Räumen eines ehemaligen Döner-Restaurants am Steinweg beheimatet.