Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Rhein-Kreis präsentiert sich mit 15 Projekten
Die „Polis Convention“auf dem Böhler Areal präsentierte sich im zehnten Jahr ihres Bestehens als regionale Leitmesse der Immobilienwirtschaft mit überregionaler Ausstrahlung. So nutzten der Kreis und seine Partner diese Plattform.
RHEIN-KREIS Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben erst vor wenigen Tagen ihre Prognose nach unten korrigiert und gehen nur noch von einem minimalen Wirtschaftswachstum aus. Doch eine ausgeprägte Katerstimmung kann Landrat Hans-Jürgen Petrauschke nicht ausmachen. Gradmesser für ihn ist die „Polis Convention“auf dem Böhler Areal in Büderich, wo in dieser Woche 15 spannende Gewerbe- und Stadtentwicklungsprojekte aus dem RheinKreis möglichen Investoren vorgestellt wurden. „In der Tendenz sieht es besser aus als noch vor einem Jahr“, fasst er die Stimmung nicht zuletzt bei den großen Projektentwicklern zusammen.
„Alle warten darauf, dass der Stillstand beim Bauen überwunden wird“, sagt Petrauschke. Dazu könnten und müssten die Kommunen aber auch etwas beitragen. Anträge zügig bescheiden, gehört für ihn dazu. Beim Thema Wohnbauförderung müsse sich der Kreis schon jetzt anstrengen, die Flut der
Anträge abzuarbeiten. Petrauschke nennt aber noch einen Punkt: „Nicht immer neue Gestaltungssatzungen verabschieden.“
Die Polis Convention brachte am Mittwoch und Donnerstag bereits zum zehnten Mal Entscheider aus den Rathäusern und Kreisverwaltungen mit Akteuren der Immobilienwirtschaft zusammen. 315 Aussteller zählten die Veranstalter und bereits am ersten Tag 6800 Fachbesucher. „Für uns ist das unsere Haus- und Hofmesse“, betont Bertram Gaiser, Geschäftsführer der Standort Niederrhein GmbH und Gastgeber am Niederrhein Gemeinschaftsstand, wo sich auch der Rhein-Kreis und seine Kommunen präsentierten. Die Polis Convention sei zwar kleiner als etwa die Immobilienmesse „Expo Real“, strahle aber inzwischen über Nordrhein-Westfalen hinaus. Auch das spreche für die Region, ergänzte Petrauschke. „Same...but different – alles bleibt ... anders“war das Motto der Polis Convention in diesem Jahr. Ein Motto wie geschaffen etwa für die Zukunftsagentur Rheinisches Revier, die an einem eigenen Stand Entwicklungen und Potenziale im Strukturwandel der Region vorstellte und dazu 22 Leuchtturmstandorte benannte, die bereits die zukünftige Wirtschaftsstruktur sichtbar machen. Ihre Benennung markiere „den Aufbruch in die Phase der aktiven Transformation im Rheinischen Revier“, erläuterte Bodo Middeldorf. Der Strukturwandel erhalte so eine ganz neue Dynamik, sagte der Geschäftsführer der Zukunftsagentur: „Ab jetzt können wir dabei zusehen, wie sich unsere Region komplett neu erfindet.“
Auch die Wirtschaftsförderung des Rhein-Kreises griff das Messemotto auf und nutzte die Messetage, um ihr Kreiswirtschaftsförderungskonzept vorzustellen. Der Leitspruch der neuen strategischen Ausrichtung laute „Wir fördern Wirtschaft und Zukunft“, sagte Robert
Abts, Leiter der Kreiswirtschaftsförderung. „Das haben wir auf der Polis Convention sichtbar gemacht.“In Büderich versuchten der Kreis und seine Partner das Publikum von den guten Standortbedingungen, der im Kreis vorhandenen Innovationskraft und hohen Lebensqualität der Region zu überzeugen. Erstmals wurden bei dieser Gelegenheit die Projekte „Neue Kaarster Stadtmitte“und „Starterfläche Kraftwerk Neurath“vorgestellt. Neuss präsentierte sich als Ausrichter der Landesgartenschau mit dem daran geknüpften Projekt Hammfeld I – der Umwandlung eines reinen Bürostandortes in ein lebendiges Stadtquartier.