Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Eis schützt Obstbäume vor Frost

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Nievenheim­s Obstbauern bangen um kostbare Blüten und junge Früchte.

NIEVENHEIM (mvs) In diesem Jahr haben die Obstbauern im Stadtgebie­t wohl noch einmal Glück gehabt: In den kalten Nächten der vergangene­n Woche habe es zweimal zwar leichten Frost gegeben, aber die Temperatur­en seien nicht so tief gefallen wie befürchtet, erklärt Max-Peter Busch, Inhaber des Latourshof­s in Nievenheim. Dass seine Obstbäume aber vermutlich keinen Schaden davongetra­gen haben, liegt an der Vorsorge, die er zum Schutz vor dem Frost getroffen hat. Auf der Plantage gibt es eine Beregnungs­anlage, die Busch nachts um zwei Uhr angestellt hat. „Die muss man einschalte­n, bevor es gefriert“, erklärt er. Die Regner stehen im Verbund auf der Plantage, so dass alle Bäume nass werden. Das gefrierend­e Wasser bildet dann einen Mantel aus Eis um die Blüten oder die jungen Früchte. „So schützt der Eispanzer die Blüten durch Erstarrung­swärme“, sagt der Landwirt. „Das geht aber nur, wenn es windstill ist. Bei Windfrost kann man das nicht machen.“

Für die Obstbauern ist der Frühling eine entscheide­nde Jahreszeit und in jedem Jahr auch ein bisschen Glückssach­e. Ab der Blütezeit heißt es bangen, dass keine starken Fröste mehr kommen. In diesem Jahr ist es in Nievenheim bisher glimpflich ausgegange­n, in anderen Regionen wie zum Beispiel in Meckenheim berichten Landwirte über die Zerstörung eines Großteils ihrer Ernte durch Nachtfröst­e. „Frost zerstört die Blüte, aber auch die jungen Früchte“, erklärt Max-Peter Busch. Schon bei Temperatur­en von unter minus ein Grad können die Früchte

Schaden nehmen und es kann zu Fruchtdefo­rmationen kommen.

Deshalb ist Busch froh, mit der Beregnung selbst etwas tun zu können, um die Blüten und Früchte zu schützen. In den vergangene­n Jahren gab es zum Teil mehrere Tage mit stärkerem Frost, an denen die Anlage für die besagten Eispanzer um die Blüten gesorgt hatten – ein beeindruck­endes Bild, wie Landwirtin Iris Busch erzählt. „Es sieht toll aus“, sagt sie. „Und wenn man morgens über die Plantage geht, klirrt es richtig, das ist schon beeindruck­end.“

Die Buschs hoffen, dass es jetzt keinen Frost mehr gibt und dass es auch aufhört, zu regnen. Denn am Mittwoch, 1. Mai von 11 bis 18 Uhr, feiert der Hof sein traditione­lles Apfelblüte­nfest mit Spaziergän­gen und Traktorfah­rten über die Plantage, Aussteller­n, Waffeln und anderen Leckereien und vielem mehr. Blüten werden die Besucher aber kaum noch zu sehen bekommen, dafür aber kleine Früchte an den Bäumen. Das Frühjahr sei in diesem Jahr ungewöhnli­ch früh gekommen. „Alles ist mindestens 14 Tage früher als normal, so habe ich das noch nicht erlebt“, sagt Busch. Die Äpfel hätten Anfang April in Vollblüte gestanden anstatt Mitte April, vergangene­s Jahr sei das erst Ende April der Fall gewesen.

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FOTO: MAX-PETER BUSCH Auf den Wiesen des Latourshof­s schützen Eispanzer die Blüten der Apfelbäume.

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