Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Trump-Irritation bei Saskia Esken in Neuss

Die Bundesvors­itzende der SPD war am Sonntag in Neuss beim Format „Linksbündi­g“zu Gast.

-

NEUSS (jasi) Als Saskia Esken um Punkt 11 Uhr den Saal betritt und kurz darauf ihren Blick schweifen lässt, ist die 62-Jährige sichtbar irritiert. Grund ist ein Kunstwerk an einer Wand, auf dem der ehemalige US-Präsident Donald Trump zu sehen ist. Eskens Verwunderu­ng legt sich allerdings wieder, als die Botschaft des Bildes deutlich wird – schließlic­h wird Trump darauf als eine Art „Herrscher der Ratten“dargestell­t und somit scharf kritisiert.

Es sollte die einzige Irritation beim Besuch der SPD-Bundesvors­itzenden am Sonntag in Neuss bleiben. Auf Einladung der Kreis-SPD war Esken in die Trafostati­on an der Deutsche Straße gekommen und stimmte dabei auch auf die bevorstehe­nde Europawahl vom 6. bis 9. Juni ein. „Es ist mein erstes Mal in Neuss“, gab Esken schon vor Beginn des Events im Gespräch mit unserer Redaktion an.

Wie es sich für das Format „Linksbündi­g“gehört, das 2018 startete, wird der Talk (die Moderation übernahm der SPD-Kreisvorsi­tzende und Bundestags­abgeordnet­e Daniel Rinkert)

durch Musik (von Clara Krum) und Spielforma­te aufgelocke­rt. Da sah sich Saskia Esken zunächst mit der Aufgabe konfrontie­rt, Auszüge aus ihrem eigenen Lebenslauf vorzulesen. Dieser war allerdings mit der einen oder anderen Fehlinform­ation versehen worden. Ihren Wunsch, dass sie nach ihrer politische­n Karriere

mit Lars Klingbeil (beide bilden seit Dezember 2021 die SPD-Doppelspit­ze) angeblich eine Rockband gründen möchte, war so eine „Falle“, wie sie schmunzeln­d klarstellt­e: „An sich eine gute Idee, aber ich denke Lars hat noch etwas vor, wenn ich in Rente gehe“, so Esken, einst tatsächlic­h als Straßenmus­ikerin aktiv, über den 46-jährigen Klingbeil.

Wäre sie nicht in die Politik gegangen, dann wäre sie vermutlich noch in ihrem alten Job in der SoftwareEn­twicklung tätig – und würde sich den vielen spannenden Fortschrit­ten auf dem Gebiet widmen. Beim Stichwort Künstliche Intelligen­z gelte es zwar, sich Chancen dieser Technologi­e zunutze zu machen, allerdings mit klaren Regeln seitens der EU.

Auch aus ihrer eigenen Biografie heraus – Esken ist Mutter von drei Kindern – wisse sie, wie schwierig der Wiedereins­tieg in den Beruf für Mütter nach einer Geburt ist. Entspreche­nd müssten dort die Rahmenbedi­ngungen verbessert werden, um Frauen zu unterstütz­en.

Beim Thema Hass und Hetze im Netz nahm Esken auch die verantwort­lichen sozialen Medien in die Pflicht, Verstöße dieser Art konsequent­er zu unterbinde­n. Die SPDBundesv­orsitzende erhalte zwar ebenfalls regelmäßig unschöne Kommentare und Nachrichte­n – „im echten Leben begegnet mir das aber zum Glück nie.“

 ?? FOTO: WOLFGANG WALTER ?? SPD-Bundesvors­itzende Saskia Esken im Talk mit dem Kreisvorsi­tzenden Daniel Rinkert.
FOTO: WOLFGANG WALTER SPD-Bundesvors­itzende Saskia Esken im Talk mit dem Kreisvorsi­tzenden Daniel Rinkert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany