Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Kreis-SPD fordert Einigung im Streit um Krankenhauspläne
RHEIN-KREIS (ki-) Die SPD-Kreistagsfraktion und die Kreispartei fordern eine Sondersitzung des Aufsichtsrates des Rheinland Klinikums. Hintergrund ist der Streit der Klinik-Gesellschafter Rhein-Kreis und Stadt Neuss um die Restrukturierungs- und Zukunftspläne des Krankenhausverbundes, speziell auch die geplante Umwandlung des Elisabethkrankenhauses in Grevenbroich in einen vor allem ambulant arbeitenden Medizinund Gesundheitscampus.
Ziel, so SPD-Fraktionschef Udo Bartsch und Parteivorsitzender Daniel Rinkert, müsse ein Kompromiss im Streit der Gesellschafter sein, „auch um Schaden für das Klinikum durch weitere öffentliche Streitereien abzuwenden“. Die SPD-Kreistagsfraktion und die SPD im Rhein-Kreis blickten mit großer Sorge auf die derzeit geführte öffentliche Debatte zur Zukunft des Rheinland-Klinikums. Die Neusser SPD hatte zuletzt sogar eine Rückabwicklung der Krankenhausfusion ins Spiel gebracht. Auf Initiative der SPD-Ratsfraktion in Neuss, so Fraktionsvorsitzender Sascha Karbowiak, werde dies ebenso geprüft wie die Möglichkeit, für das früher städtische Lukaskrankenhaus einen anderen Partner als die Kreiskrankenhäuser zu finden. Karbowiak hatte auf Äußerungen von Sven Ladeck, CDU-Fraktionschef im Kreistag, reagiert, der seiner Ansicht nach fehlende Konzepte für den Klinikstandort Grevenbroich und Zeitverzug bei weiteren Restrukturierungsmaßnahmen kritisiert hatte.
„Diese Unruhe und Auseinandersetzungen schaden dem Rheinland Klinikum. Die Debatte wird auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgetragen. Das muss aufhören“, sagt Bartsch. Dass sich die Stadt Neuss und der RheinKreis Neuss als Gesellschafter des Klinikums nicht auf einen notwendigen Kompromiss zur zukünftigen Struktur des Klinikums verständigen könnten, sei, so der SPD-Fraktionschef im Kreistag, sehr bedauerlich, zumal große Schnittmengen in den Beschlüssen des Aufsichtsrates vom Dezember 2023 und des Kreisausschusses vom Januar 2024 gegeben seien.