Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Kammerakademie in der Elbphilharmonie
Eine Gastspieltour führte die Deutsche Kammerakademie nun nicht nur in das südlich gelegene Lörrach, sondern auch in die Elbphilharmonie in Hamburg. Der Auftritt war für das Orchester eine Premiere. Was die Musiker erlebt haben.
NEUSS Sie spielten im hohen Norden, kehrten für Konzerte zurück in den Rhein-Kreis Neuss und reisten dann weiter ins südliche gelegene Lörrach. In den vergangenen Tagen hat die Deutsche Kammerakademie Neuss am Rhein (dkn) bei ihrer Tour einige hundert Kilometer innerhalb der Bundesrepublik zurückgelegt. Insgesamt fünf Konzerte standen auf dem Plan, die die Musiker nicht nur im Neusser Zeughaus oder der Theaterscheune in Dormagen, sondern auch im Festspielhaus in Emden und in der Hamburger Elbphilharmonie zu Gehör brachten.
„Es war anstrengend, aber wunderschön“, sagt Orchestermanager Martin Jakubeit, während er mit den Musikern aus Lörrach zurückreist. Dass die Kammerakademie auch außerhalb von Neuss Gastspiele gibt, ist bekannt: Nicht selten sind sie mit ihren Konzerten auch auf internationalen Bühnen vertreten. Mit fünf aufeinanderfolgenden Auftritten war es nun jedoch wieder eine der längeren Touren seit der Corona-Pandemie. Geplant wurde sie schon vor einigen Jahren.
2021 hat die niederländische Geigerin Isabelle van Keulen für ein neues Pizaolla-Album zwei Gruppen zusammengebracht. Ihr auf „Tango nuevo“spezialisiertes eigenes Ensemble und die von ihr künstlerisch geleitete Deutsche Kammerakademie Neuss. Gemeinsam haben sie eine CD in der Neusser Stadthalle und in Co-Produktion mit dem Deutschlandfunk aufgenommen. Als die CD 2022 bei dem Plattenlabel Berlin Classics erscheinen ist, wurde sie unter anderem vom Bayerischen Rundfunk zum „Album der Woche“gekürt. Die Aufnahme war mit einer Tour verbunden, die pandemiebedingt erst jetzt stattfinden kann.
Es war das erste Mal, dass die Deutsche Kammerakademie in der Elbphilharmonie auftrat: „Es war ein großes Ereignis“, sagt Jakubeit. Ohnehin seien die Termine in dem Konzerthaus rar gesät, die Planungen dafür hätten vor zwei Jahren begonnen. „Der Saal war so gut wie ausverkauft“, berichtet Jakubeit. Und im Publikum seien auch einige Neusser gewesen, die das Konzert bereits im Neusser Zeughaus gehört