Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Tausende Besucher beim City-Frühling
Die Mischung aus guten Angeboten, Unterhaltung und Informationen hat gestern viele Besucher in die Grevenbroicher City gelockt. Auch Kinderlieder-Musiker Volker Rosin begeisterte wieder.
GREVENBROICH Wettertechnisch sind die Grevenbroicher im April alles andere als verwöhnt gewesen. Am Sonntag aber blieb es trocken – und zwischendurch ließ sich auch mal die Sonne blicken. Ideale Voraussetzungen also für das Stadtfest. Das sahen die Besucher offenbar genauso: Um 13 Uhr, als die Veranstaltung im Herzen von Grevenbroich begann, war der Ansturm schon beachtlich. Den Tag über strömten Tausende Besucher in die Innenstadt, um sich beispielsweise über Angebote und neue Antriebstechnologien bei Autos und Fahrrädern zu informieren.
Aber das Fest hatte weit mehr zu bieten. Ein Frequenzbringer war auch in diesem Jahr der Auftritt des Kinderstars Volker Rosin. Weitere Programmpunkte weckten das Interesse des Publikums: So konnten Besucher etwa zuschauen, wie Showkoch Volker Koppenhagen frühlingshafte Gerichte zubereitete – teils mit Unterstützung der Grevenbroicher Landtagsabgeordneten Heike Troles als Schirmherrin der Veranstaltung. Leckeres gab’s darüber hinaus beim Streetfoodmarkt.
Allgemein war das Fest nicht nur unterhaltsam, sondern auch informativ. So ging es auch um ernste Themen, etwa im Veranstaltungsabschnitt des Rhein-Kreises auf der Bahnstraße, wo mehrere Angebote zur Selbsthilfe vorgestellt wurden. Der Spaß kam beim City-Frühling aber keinesfalls zu kurz. Die Bimmelbahn der Volksbank Erft war schon von weitem zu hören. Und sie war immer gut ausgelastet. Das konnte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Autos auf größeres Interesse stießen. Der stattliche Toyota, ein rarer Vertreter der Autos mit Wasserstoffantrieb, war wohl der exotischste Wagen.
Diesmal wurden mehr Elektroautos präsentiert als noch im Vorjahr. Ein Beispiel: der neue Mini Countryman. „Chic“, fand eine Besucherin. Die enttäuschende Antwort ihres Partners: „Kriegst du aber nicht.“Aber irgendwer wird ihn schon bekommen. Das Familienbüro war (ebenso wie die Geschäfte, die sich am verkaufsoffenen Sonntag beteiligten) auf eine große Resonanz eingestellt, und das war auch gut so:
Kinder kamen reichlich, sie drehten am Glücksrad, hofften auf einen kleinen Gewinn, nutzten das Bastelangebot oder ließen sich die frisch zubereiteten belgischen Waffeln mit Puderzucker schmecken. „Es gehört für uns dazu, dass wir bei solchen Festen vor Ort sind“, erklärte Sarah Stefanovski.
Ingo Mosisch betreibt in Gustorf den kleinen Radladen. Das „Klein“ist mittlerweile durchgestrichen. Mosisch hob das hervor, was man nicht sehen konnte: „Wir sind in der Werkstatt ganz stark, bilden auch selber aus.“Selbst ein voll gefedertes Mountain-E-Bike für 4600 Euro steht nicht lange im Schaufenster: Das Rad ist den Grevenbroichern lieb und teuer. In der Auslage des Buchladens fand man Schmöker mit Bezug zum Frühling, etwa Gartenbücher. Vor dem Rote-Kreuz-Laden flatterten Sommerkleider im Wind.
Alles wird immer teurer, hört man immer wieder. Das trifft so nicht zu, wie zwei Anbieter von Solaranlagen beweisen sollten. Marvin Geier von Banana-Solar hatte folgendes Angebot mitgebracht: Ein BalkonKraftwerk mit 1600 Watt für 599 statt 749 Euro. Bei Minocom gab es ein All-inclusive-Angebot. Für 7999 Euro bekommt der Kunde zwölf Solar-Paneele, einen Wechselrichter und eine Batterie zum Speichern des Stroms inklusive Montage.
Auch ausgefallene Wünsche wie ein neues Tattoo konnten beim City-Frühling erfüllt werden. Oder spezielle Druck-Aufträge. Manfred Reifsteck aus Köln genügte ein Handy-Foto, um aus einer Tasse etwas sehr Persönliches zu machen. Er bedruckte auch Kissen nach Vorlage.
Auf einem Beispiel-Kissen stand „Für meinen Manni-Hasen: Schlaf gut und träume süß“.
Die Grevenbroicherin Jenny Goergens fand immer wieder Passanten, die ihr etwas potenziell Lebensrettendes überließen, sich typisieren ließen und für eine StammzellenSpende bereit stehen, wenn es denn passt. Zu den Besuchern des CityFrühlings gehörten der Bundestagsabgeordnete Hermann Gröhe sowie Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Letzterer hatte zuvor die Initiative
„Selbsthilfe blüht auf“besucht und begrüßt. Sein Wunsch: „Dass die erfolgreiche Arbeit der Selbsthilfe im Rhein-Kreis Neuss auch in Zukunft mit so viel Tatendrang und Herzblut fortgesetzt wird.“Besucher des City-Frühlings nahmen die niederschwelligen Angebote gern wahr. Schnell mal eben ins Diabetes-Mobil oder gleich nebenan an den Stand zur Nierengesundheit mit dem Tipp, viel zu trinken. Diesen Tipp konnten die Besucher an vielen Stellen umsetzen.