Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mitternach­tsball mit kleinen Schwächen

- VON ELISABETH KELDENICH

VORST Der Tuppenhof in Vorst war Schauplatz für einen schaurig-schönen Mitternach­tsball: Die Junge Sinfonie Kaarst und die Musikschul­e Mark Koll luden zu einem besonderen Tanzevent ein. „Vor 15 Jahren haben wir mal das Musical ‚Tanz der Vampire‘ aufgeführt. Jetzt kam das Thema wieder auf – es fasziniert vor allem Jugendlich­e“, erklärte Mark Koll. So entstand die Idee, thematisch adäquate Songs aufzuführe­n: Die Musiker spielten und sangen aus den Musicals „Jekyll and Hyde“, „Rudolf – Affäre Mayerling“und „Dracula“sowie „Elisabeth“. Aber auch Teile aus „Tanz der Vampire“verzaubert­en das Publikum. Der Tuppenhof bot mit seinem Ambiente den passenden Rahmen, als vorteilhaf­t erwies sich die Möglichkei­t, die Bühne in der ehemaligen Scheune vom Garten her betreten zu können: Die Vampirlady­s Gabi Sarasa, Carmen Nahas und Amelie Leo zelebriert­en ihre Auftritte stilecht in perfekter

Kostümieru­ng und düsterem Makeup. Ralf Schüller als Graf Krolock trug sogar entspreche­nde Kontaktlin­sen.

Stimmlich konnten alle Sänger überzeugen: Tobias Leo als Dracula, Kristina Molzberger als Mina, Christian Pasztor in der Doppelroll­e des Jonathan und Alfred, Ralf Schüller als Graf Krolock, Tamara Küff als Sarah und Mark Daschner als Van Helsing und Professor schlugen die

Zuhörer mit ihrem Gesang in den Bann – verstärkt durch das passende Schauspiel. Die Junge Sinfonie Kaarst unter der Leitung von Christian Dominic Dellacher begleitete das Ganze souverän und sicher, ergänzt durch eine Band.

Die Songs wurden von Erzähler Renfield, meisterhaf­t gesprochen und verkörpert von Leon Bluhm, durch eine Geschichte verbunden. Der Text stammte von Bluhm und Carola Thiele. Hier offenbarte sich eine kleine Schwäche, denn das Ganze wirkte doch sehr konstruier­t, um die Lieder mit Gewalt aus einem Guss präsentier­en zu können. Hinzu kam die enorme Lautstärke während der Aufführung: manchmal hätte man sich leisere Töne gewünscht. Als ein Nachteil erwies sich auch die Bestuhlung auf einer Ebene, sodass nicht alle Besucher das Geschehen gleich gut verfolgen konnten. Dass nach jeder Szene geklatscht wurde, war zwar angesichts der Leistung verständli­ch, zerstörte aber sofort die entstanden­e Stimmung.

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FOTO: WALTER Die Darsteller der Musikschul­e Mark Koll und der Jungen Sinfonie Kaarst überzeugte­n.

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