Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Alles Wissenswerte zu Unges Pengste
Das diesjährige Schützenund Heimatfest wird um einen Tag kürzer sein als in den Vorjahren. Doch dafür soll in den Tagen vom 17. bis 21. Mai umso intensiver gefeiert werden. Erwartet werden rund 40.000 Gäste.
KORSCHENBROICH Gekürzt um einen Festtag im Zelt soll das diesjährige Schützen- und Heimatfest doch eines der intensivsten in der 500-jährigen Geschichte von Unges Pengste werden. Das verspricht Bezirksbundesmeister Horst Thoren beim Pressetermin im Hannen-Stammhaus. Als Garanten für das Vorhaben nennt er unter anderem die Schützenkönige Marc Venten und Christoph Steigels als „XXL-Majestäten“mit der idealen Mindestbreite für das prachtvolle Königssilber. Ventens Position als Bürgermeister der Stadt ändere nichts an dessen Königswürde. „Er hat von Demut gesprochen. Korschenbroich hat einen König, der alles regelt und auch Bürgermeister ist“, sagt Thoren. Er verspricht ein Schützenfest mit wunderbarem Programm. An den vier Pfingsttagen werden zu den Aufzügen von 1.000 Schützen und 350 Musikern rund 40.000 Gäste aus dem Umland erwartet. Festzelt und Kirmesmarkt stehen auf dem Matthias-Hoeren-Platz.
Programm Als Geheimrezept von Unges Pengste bezeichnet Sebastianer-Präsident Thomas Siegers die Beständigkeit. Doch das Programm werde bei Bedarf angepasst. Der Königsehrenabend am Mittwoch sei aus der Festabfolge gestrichen worden, da erfahrungsgemäß viele Pfingstfreunde mangels Urlaub ohnehin nicht hätten kommen können. Doch Siegers verspricht: „Das Programm wird nicht weniger sein. Wir haben zwei Königsbälle im Zelt, einen am Pfingstmontag mit traditionellem Königstanz und einen am Pfingstdienstag.“Für den Pfingstdienstag kündigt der Korschenbroicher ein „strammes Programm“an, das erstmals auf Wunsch vieler Schützen mit einem ökumenischen Gottesdienst beginnt. Da der Ablauf Kondition erfordert, startet das Festprogramm am Dienstag eine Stunde später als in früheren Jahren. Der Frühschoppen dauert bis in den Nachmittag hinein und soll stimmungsvoller werden. Um die Mittagszeit tritt ein Zirkus mit Akrobatik und Jonglage auf. Kinder im Festzelt erhalten Freikarten für die Kirmes. Die Abendparade wird etwas vorgezogen. Im Anschluss folgt das Ehrengeleit mit Damen sowie der bislang mittwochs gefeierte Königsball.
Kirmes Erstmals startet die Kirmes auf dem Matthias-Hoeren-Platz bereits freitagnachmittags. Die Festorganisatoren Volker Kallenberg und Sven Tusch haben neben traditionellen Imbiss- und Fahrgeschäften zwei Neuheiten organisiert: Die Riesenschaukel Nessy mit Wasserfontänen und den spaßigen Irrgarten „Time Factory“. Zur Eröffnung um 16 Uhr werden wandelnde Spaßmacher in Fantasiekostümen erwartet. Der Fassanstich ist wie gehabt am
Pfingstsamstag. Zum Familientag am Dienstag laden die Schausteller mit Sonderpreisen ein.
Paraden Zu den Paraden am Pfingstsonntag ab 17 Uhr, Pfingstmontag ab 12.45 Uhr und Pfingstsamstag ab 18.15 treten 1.000 Schützen und 350 Musikanten an. Bei den beiden großen Königsparaden mit Blumenkorso werden rund 30 prächtige Hörner zu sehen sein. „Wenn die starken Männer kommen, zeigt sich Unges Pengste von seiner schönsten Seite. An die 30 Vorzeige-Schützen tragen dann zur Schau, was heimische Floristen kunstvoll zusammengesteckt haben“, sagt Thoren.
Musik 17 Kapellen und Bands haben residiert mit Königin Melanie im gemeinsamen Haus in Trietenbroich. Der „Trietenbroicher Bürgermeister“Heinz Siemons habe sein Einverständnis gegeben, so Venten. Der Jurist betont, als Bürgermeister den öffentlichen Auftritt gewohnt zu sein, doch die Königswürde in Fortsetzung eines weit zurückreichenden Erbes habe noch einmal eine andere Bedeutung. „Es macht mich stolz, die Amtskette mit den wunderbaren Wappenschilden zu tragen“, so Venten.
Die Königsburg von Christoph Steigels steht an dessen Elternhaus im Dorffeld 1. Es sei zwar nicht unbedingt „sein Ding“im Mittelpunkt zu stehen, bekennt der König der St. Katharina Junggesellen Bruderschaft. Doch auch der 31-jährige Planer eines Telekommunikationsunternehmens betont seine Freude, sich mit seiner Königin Fabienne in die Geschichte der Schützenkönige einreihen zu können. Vor 50 Jahren habe sein Großvater den Vogel abgeschossen, um für die St. Sebastianus Schützenbruderschaft die Königswürde anzutreten. Doch wegen seiner schwer erkrankten Frau habe er auf das Amt verzichtet.
Königssilber Auch beim Königssilber gibt es eine Besonderheit: In Reaktion auf die coronabedingten Schwierigkeiten wurde eine neue Platte angefertigt. Die zeigt den Pestheiligen Rochus und das Corona-Virus. „Wir haben Corona an die Kette gelegt“, kommentiert Thoren das Motiv an der Schützenkette.
Drei neue Schützenzüge Frederik Hamm, Präsident der St. Katharina Junggesellen, berichtet von drei neuen Schützenzügen mit den Namen „Onger Oss“, „De Jlöcksspeller“und „Fisternöllche“. Das Regiment werde dadurch größer, aber nicht die Anzahl der Jungschützen. Denn drei Schützenzüge von den Junggesellen wechselten zu zur St. Sebastinus Bruderschaft.
Tombola Die Pfingsttombola steht beispielhaft für die Unterstützung sozialer Projekte durch die Schützen. Sie findet in diesem Jahr zum 40. Mal statt. Die Bruderschaften erwarten ein sensationelles Ergebnis.
Bierpreis Das Bier kostet in diesem Jahr 2,20 Euro. Erstmals können im Festzelt auch Zehn-Liter-Fässer erworben werden.
Das Wetter Die Meteorologen sind sich noch nicht einig, wie das Wetter an den Pfingsttagen wird. Doch stellvertretend für die Schützen sagt Thoren: „Wir sagen, mit Pfingsten fängt der Sommer an.“