Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Hülchrath wird zur großen Rocker-Zone
Der Vatertags-Rock ist in Hülchrath mittlerweile eine Traditionsveranstaltung. Unter den Bands finden sich sowohl feste Größen als auch interessante Newcomer aus der Region.
HÜLCHRATH Die Boxen vor der Bühne auf dem Hülchrather Schützenplatz blieben am Vatertag nicht lange stumm. Nicht ohne Grund nennen Fans die Veranstaltung auch „Rockmarathon“. Von 11 bis 20 Uhr gaben sich die Bands, allesamt aus dem Rockgenre, die Klinken in die Hand. Oder viel mehr die Klinkenstecker. Denn viel Pausenzeiten gab es nicht. „Die Umbauzeit zwischen den Auftritten der Bands beträgt gerade mal 15 Minuten. Das ist ganz schön sportlich“, erklärte Veranstalter Karsten Hermida. Einen richtigen Backstage-Bereich gibt es bei der Veranstaltung im Dorf nicht. „Das ist auch so gewollt. Die Bands kommen mit dem Auto ran, laden aus und fangen an.“
Dass der Vatertags-Rock seit einigen Jahren nicht mehr im Hülchrather Schloss, sondern auf dem Schützenplatz stattfindet, macht für Hermida keinen Unterschied. „Ob wir das da machen oder hier, ist egal. Es wurde von den Leuten sofort als neuer Veranstaltungsort angenommen. Ich fühle mich auch hier zu Hause.“Die Zahl der Rockfans, darunter nicht nur Väter, sondern auch Mütter und Kinder, gaben dem Veranstalter Recht. „Als Durchlauf haben wir hier rund 1000 Leute“, so Hermida.
Immer wieder stießen neue Besuchergruppen von der Herzogstraße aus dazu – zu Fuß, auf dem Fahrrad oder sogar auf dem Traktor. „Das ist wie ein Dorffest, ein privates Familientreffen für uns. Nach 20 Jahren kennt man fast jeden“, sagte Hermida. Bei den Bands achte er auf eine gute Mischung. „Einmal aus bekannten Sachen, was sehr angenehm fürs Publikum ist. Aber es gibt auch immer ein bis zwei Bands, die mit eigenen Songs kommen. Die bekommen dann auch ihre musikalische Chance, sich hier zu präsentieren.“
Den „Opener“am Vatertag gaben zuerst in alter Tradition die Hülchrather „Old Men & Young Stars“, deren Name sich vom kanadischen Singer-Songwriter Neil Young und einem gewissen Altersunterschied innerhalb der Band ableitet. „Für uns ist das ein Klassiker hier“, sagte Albert Stromann, der sowohl Gitarre und Mundharmonika als auch den Gesang übernahm. „Weil wir selbst aus der Gegend kommen, sind unsere Freunde und Familie hier. Und der Rockmarathon am Vatertag ist wirklich ein Tag, an dem sich auch erweiterte Kreise der Familie treffen.“Besonders freute sich der Musiker auf „Bon Scotch“. Die Mönchengladbacher sind eine feste Größe des Rockfests und gaben AC/DC-Cover zum Besten. „Die sind schon professioneller als wir. Aber hier spielen wirklich alle zum Spaß.“
Nicht nur Spaß, sondern auch eine „Möglichkeit, sich einem breiteren Publikum zu präsentieren“: Darüber freute sich Ralf Sommler,