Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Letzte Chance für Volleyballerinnen
Das deutsche Team kann nur noch über die Nationenliga Olympia erreichen. Nun warten schwere Aufgaben.
POTSDAM (dpa) Viel Zeit für Rechenspiele hatten die deutschen Volleyballerinnen und ihr neuer Trainer Alexander Waibl vor den entscheidenden Wochen im Rennen um die letzten Olympia-Tickets nicht. Und auch wenn es am Ende vom komplizierten Punktesystem der Weltrangliste abhängt, ob die Reise nach Paris klappt, soll das aus Sicht des 56-Jährigen erst mal so bleiben.
„Es ist schon klar, dass es eine relativ große Anzahl an Punkten ist, die wir hinten liegen und daraus ergeben sich dann vielleicht auch gewisse Notwendigkeiten“, sagte Waibl nach dem Testspiel-Sieg gegen Rumänien in Potsdam. „Aber ich glaube, das lähmt den Kopf nur, das schmälert im Prinzip die Performance und das ist kontraproduktiv.“
Am Mittwoch starten die DVVSpielerinnen im türkischen Antalya gegen Frankreich in die Nationenliga (VNL). Die direkte Olympia-Qualifikation für Paris hatte das Team im vergangenen Jahr verpasst. Die letzte Chance, es den deutschen Männern gleichzutun, bietet nun die Weltrangliste. Dafür muss die Auswahl während der VNL in den zwölf Vorrunden-Spielen viele Punkte sammeln. Aktuell steht Deutschland auf Platz zwölf und müsste mindestens auf Platz zehn springen.
„Hoffnung gibt es immer. Der Anspruch ist da und das Ziel steht. Wir haben in den drei Wochen, die wir jetzt trainiert haben, alles gegeben, intensiv gearbeitet“, sagte Mittelblockerin Camilla Weitzel. „Wir sind bereit, eine gute VNL zu spielen und uns das Ticket nach Olympia zu lösen.“Trotzdem gab es in der Vorbereitung einige Hindernisse. Im April wurde Waibl, der auch Coach beim Bundesligisten Dresdner SC ist, kurzfristig Bundestrainer, weil sein Vorgänger Vital Heynen um Vertragsauflösung bat. Den Belgier zog es nach China. „Natürlich eine doofe Situation, in die wir manövriert wurden. Deswegen sind wir froh, dass wir mit Alex jemanden gefunden haben, der uns alle schon kennt“, sagte die 23 Jahre alte Weitzel. Das habe Waibl einen Startvorsprung verschafft.
Wie immer vor der VNL konnten einige Spielerinnen erst spät zum Team stoßen, weil sie mit ihren Klubs noch lange in den Play-offs spielten. „Natürlich ist es so, dass es nicht viel Zeit ist. Aber der Charakter dieser Gruppe ist unglaublich gut und es macht extrem viel Spaß, mit ihnen zu arbeiten“, sagte Waibl.
Im Test gegen Rumänien ruckelte es an einigen Stellen noch. „Da sind natürlich ein paar Stellschrauben, die wir noch mal drehen müssen, in der Abstimmung, in der Annahme, auch im Angriff. Ich denke, wir