Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jackson Vaillant-Cantero holt in Neuss gleich zwei DM-Titel

Bei den 25. German Masters bringt Gastgeber KSK Konkordia in der Stadionhal­le fünf Ringer auf Platz eins. Auch der Vorsitzend­e Ismet Cetin darf jubeln.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Die Dramaturgi­e stimmte: Im letzten Kampf der 25. German Masters für Ringer im Alter zwischen 35 und 60 Jahre stieg Ismet Cetin im Finale der Masters D (51 bis 55 Jahre) in der Gewichtskl­asse bis 70 Kilogramm auf die Matte. Der Vorsitzend­e des gastgebend­en KSK Konkordia Neuss hatte sich im Jubiläumsj­ahr des 1924 in der Nordstadt gegründete­n Kraftsport­klubs nach einer Wettkampfp­ause von fast einem Vierteljah­rhundert zu einem Comeback entschloss­en.

Obwohl auch mit 51 Jahren immer noch fit wie ein Turnschuh, wusste er genau, wo seine Defizite lagen: „Du verlierst viel an Kraft, Ausdauer und Flexibilit­ät. Du weiß noch, wie es geht, aber der Körper macht es nicht mehr mit.“Das im klassische­n Stil ausgetrage­ne Finale entwickelt­e sich in der brodelnden Stadionhal­le zu einem echten Krimi: Stefan Bittmann

(KSC Motor Jena), Kampfricht­er und überaus erfahrener Veteran, setzte dem früh am Auge verletzten Cetin mächtig zu, lag in der zweiten Hälfte des über 2x2-Minuten gehenden Duells sogar mit 3:2 vorne. Ein per Video-Challenge überprüfte­r und zu Recht als Kopfstoß geahndeter Regelverst­oß brachte den Heißsporn aus Thüringen aber mit 3:5 ins Hintertref­fen und Cetin den DM-Titel.

Einer von fünf für die mit sieben Ringern angetreten­en Gastgeber. Im nach Addition aller Gewichtsun­d Altersklas­sen mit 127 Aktiven besetzten Freistil-Turnier brachte Erich Marjalke bei seinen elften Masters den zehnten Titel ein. Ein Kunststück, das der 56-Jährige gewohnt emotionslo­s zur Kenntnis nahm. Nach seinem Schultersi­eg im letzten Kampf der Masters E (56 bis 60 Jahre/bis 88 Kilogramm) über

Andreas Makasy (SRV Kahl/Main) stellte er nüchtern fest: „Richtig gefordert worden bin ich nur in einem Kampf.“Ob er seine Karriere bei den Veteranen fortsetzt, ließ er offen.

Während seine Vereinskol­legen Emil Gozalov (Platz vier bei den Masters A, 35 bis 50 Jahre, 70 kg) und Fatih Cinar, für den in der gleichen Altersklas­se (88 kg) krankheits- und stressbedi­ngt nur Rang sieben herausspra­ng, ohne Edelmetall blieben, räumte Jackson Vaillant-Cantero bei den Masters C (46 bis 50 Jahre) gleich zwei Mal Gold ab: Im Freistil bis 100 Kilogramm gab er in den Duellen mit Mathias Vasilik (Germania Altenessen/10:0), Stefan Hübsch (KSK Furtwangen/11:0), Pejman Amiri (DJK Rhenania Kleve/7:0) und Michael Justus (RSV Schonungen/11:0) keinen einzigen Punkt ab.

Auch bei den Klassikern, deren Turnier insgesamt 121 Ringer bereichert­en, machte er mit seinen Kontrahent­en kurzen Prozess. Dieser

Titel war dem in Kuba geborenen Neusser besonders wichtig, „denn meine Stilart ist griechisch­römisch.“Dabei traf er wiederum auf Stefan Hübsch, den er mit 8:0 bezwang. Marcel Hunger (Magdeburge­r SC) bereitete ihm beim 9:0-Erfolg ebenso keine Probleme. Erst gegen Christian Gerhardt (RSV Schonungen) wurde es heiß. Nach mehreren Challenges hieß es am Ende 13:4 für Vaillant-Cantero.

Titel Nummer fünf ging auf das Konto von Robert Talaska in der Altersklas­se B (41 bis 45 Jahre). Allerdings hatte er dazu in der Gewichtskl­asse bis 100 Kilogramm lediglich Stefan Reichert (Wandsbeker AC) mit 7:0 auf Distanz zu halten. Als Vizemeiste­r der Masters B beendete Christian Zuhr (88 kg) seine aktive Karriere. Nichts zu holen gab es für ihn nur gegen den langjährig­en und dabei auch mal in Neuss tätigen Bundesliga-Ringer Björn Holk (TV Essen-Dellwig)

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FOTO: KSK Geteilte Freude ist doppelte Freude: KSK-Vorsitzend­er Ismet Cetin (hinten in der Mitte ) krönte sein Wettkampf-Comeback mit dem DM-Titel.
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FOTO: WOITSCHÜTZ­KE Jackson Vaillant-Cantero (r.) im Duell mit Marcel Hunger.

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