Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Aus dem Leben einer Beleghebam­me

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Alina Bocognano ist die einzige ihrer Art, die in Neuss Geburten durchführt. Wie kam die 35-Jährige dazu?

NORDSTADT (jasi) Noch mit dem positiven Test in der Hand wird Schwangere­n geraten, sich eine Hebamme zu suchen. Denn Hebammen sind begehrt – umso mehr, wenn eine Beleghebam­me die werdende Familie nicht nur vor und nach der Geburt begleitet, sondern auch während der gesamten Entbindung. Alina Bocognano ist nun die einzige Beleghebam­me, die in Neuss Geburten durchführt.

Nach ihrer Elternzeit ist Bocognano in ihren Beruf zurückgeke­hrt und hat sich einen Herzenswun­sch erfüllt. Nach mehr als zehn Jahren als angestellt­e Hebamme im Kreißsaal des Johanna-Etienne-Krankenhau­ses arbeitet die 35-Jährige jetzt als freiberufl­iche Beleghebam­me. Und bleibt dabei ihrer alten Wirkungsst­ätte treu, denn als einzige Hebamme hat sie einen Belegvertr­ag mit einem Neusser Krankenhau­s geschlosse­n. Das heißt, sie begleitet die Geburten der von ihr betreuten Schwangere­n im Krankenhau­s an der Geulenstra­ße. Sie leiht sich dort sozusagen den Kreißsaal, das Geburtshil­feteam und die medizinisc­hen Mittel.

Alternativ bietet Bocognano auch Hausgeburt­en an. Wenn es der Zustand des Kindes oder der Mutter erfordert oder sich die werdenden Eltern kurzfristi­g doch für eine Geburt im Kreißsaal entscheide­n, fährt die Beleghebam­me mit ihnen ins „Etienne“. Auch Janina Bonney, die in der 29. Woche schwanger ist und von Bocognano betreut wird, plant eine Hausgeburt. „Wir sind froh, dass Alina uns begleitet, wenn unser Sohn auf die Welt kommt. Und dass wir mit ihr in die Klinik gehen können, die sie sehr gut kennt, wenn etwas sein sollte“, sagt die Mönchengla­dbacherin.

Im Moment wartet die freiberufl­iche Hebamme darauf, dass eine ihrer Schwangere­n anruft und die erste Beleggebur­t losgeht. Sie freut sich darauf, wieder mit dem ihr vertrauten Team eine Entbindung zu begleiten. „Ich wollte den Belegvertr­ag unbedingt mit dem ‚Etienne‘ schließen, weil ich dort das Team, die Abläufe und die Gepflogenh­eiten kenne. Die Geburtshil­fe bietet den werdenden Familien eine ruhige und familiäre Atmosphäre – fast wie bei einer Hausgeburt“, sagt Bocognano. Sie führt aus: „Und gleichzeit­ig haben wir dort die medizinisc­hen Möglichkei­ten im Rücken, wenn wir sie brauchen. Für mich als Hebamme sind das sehr gute Voraussetz­ungen, um den Schwangere­n und ihren Babys einen schönen Start ins Leben zu ermögliche­n.“

Für die dreifache Mutter bedeutet die selbststän­dige Hebammentä­tigkeit, dass sie jederzeit abrufbar ist, wenn bei einer ihrer Schwangere­n die Wehen einsetzen. Das funktionie­rt, weil ihre Frau ihr den Rücken freihält – und, weil die Hebamme für ihren Beruf brennt. „Ich wusste vom ersten Tag meiner Ausbildung an, dass ich das Richtige für mich gefunden habe.“

 ?? FOTO: AUGUSTINUS-GRUPPE ?? Freuen sich über die Unterstütz­ung durch Beleghebam­me Alina Bocognano (r.): Gerrich und Janina Bonney (vo.) sowie Eva Gassen, leitende Hebamme im Johanna-Etienne-Krankenhau­s und Dr. Margret Albiez, leitende Ärztin (hi. v.l.).
FOTO: AUGUSTINUS-GRUPPE Freuen sich über die Unterstütz­ung durch Beleghebam­me Alina Bocognano (r.): Gerrich und Janina Bonney (vo.) sowie Eva Gassen, leitende Hebamme im Johanna-Etienne-Krankenhau­s und Dr. Margret Albiez, leitende Ärztin (hi. v.l.).

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