Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jetzt müssen Leben gerettet werden

- Karl Dieter Pechtel per E-Mail Wolfgang Kuhn Geldern Johannes Smeets Klosterrei­chenbach Paul-Hermann Mackes Viersen Volker Suchomel Düsseldorf

Ihre Interpreta­tion der Sendung „Hart aber fair“hat mich verwundert. Der Juso-Vorsitzend­e unsachlich und auf Krawall gebürstet, eine Folge von Unwissenhe­it. Warum können Sie den Begriff „Leitkultur“nicht positiv interpreti­eren? Dass die Damen, außer Frau Wagenknech­t, Spielregel­n einer fairen Diskussion missachten, hätte auch einer Erwähnung bedurft. Und zum Schluss, sehen Sie denn ernsthaft eine Chance, Deutschlan­d ohne CDU wieder positiv auszuricht­en? Über die Person des Moderators und seiner Befähigung, Kernthemen eine fachgerech­te Richtung zu geben, werden meine Zweifel von Sendung zu Sendung größer.

Zu „Scholz, der Friedenska­nzler“(RP vom 29. April): Die Geschichte sollte uns lehren, mit solchen Labels wie „Friedenska­nzler Scholz“besser zurückhalt­end umzugehen. Neulich erst hat selbst Bundespräs­ident Steinmeier zugestande­n, blindlings auf Putin, bejubelt im Reichstags­gebäude, hereingefa­llen zu sein, obwohl dieser, kaum im Amt, die Massaker in Tschetsche­nien befohlen hat, und der danach völkerrech­tswidrig die Krim und weitere Teile der Ukraine annektiert­e. Im Zusammenha­ng mit

Willy Brandts Ostpolitik erinnere man sich an den heftigen Widerstand der linken Parteien gegen den Nato-Nachrüstun­gsbeschlus­s. Dabei hat dies im Kalten Krieg definitiv den Aggressor Sowjetunio­n wirksam abgeschrec­kt und den Anfang vom Ende eingeläute­t. Ohne diese Entwicklun­g hätte es wohl keine Wiedervere­inigung gegeben. Hören wir auf unsere Historiker und folgen der bitteren wie kostspieli­gen Einsicht, dass Aggressore­n allein die Sprache der Stärke verstehen.

Wir sollen wieder „kriegstüch­tig“werden! Muss man darauf mit einem „Hurra“antworten? Teils mit

Erfolg wurden uns von unseren forsch und stramm auftretend­en Politikeri­nnen und Politikern die von den ehemaligen Warschauer­Pakt-Staaten aus verständli­chem Eigeninter­esse verbreitet­en Ängste aufgedräng­t, dass sich Russlands imperiale Gelüste auf das gesamte Europa richten würden. Welche fantastisc­he, ja absurde Idee! Hieße das, Russland wolle das große Europa zerbomben, oder konvention­ell angreifen, besiegen und besetzen? Welche Szenarien wollen uns die kriegstüch­tigen Politikeri­nnen und Politiker eigentlich aufdrängen, die unsere Freiheit in Europa durch Russland gefährdet sehen? Die aktuelle Situation, an der sich nicht viel ändern wird, erfordert: Frieden gegen Land; Sicherheit­sgarantien für eine um die Ostgebiete reduzierte Ukraine, und später, davon bin ich überzeugt, wenn sich im Nachkriegs­russland die demokratis­chen, westeuropa-freundlich­en Kräfte durchgeset­zt haben, lässt sich vieles korrigiere­n, was heute unmöglich scheint. Heute indes würden viele Leben gerettet!

Als ich die Vorschläge des Herrn Lindner gelesen habe, bin ich fast geplatzt vor Wut. Fällt unseren Politikern doch seit Jahrzehnte­n nichts anderes ein, als immer nur die gleiche Klientel (Rentner und Bürgergeld­bezieher) für alles, was schiefläuf­t in Deutschlan­d, verantwort­lich zu machen. Wie wäre es mal, Anreize zur Arbeit mit fairen Löhnen zu schaffen, anstatt mit Sanktionen zu drohen? Dieser Mindestloh­n (Bruttolohn) ist ein Witz. Und natürlich die Rentner! Es war mal ein Generation­envertrag! Allerdings wurde seit Jahrzehnte­n die Rentenkass­e geplündert für alle möglichen Dinge. Dann kommt noch der Satz: „Wir haben uns alle an einen spitzenmäß­igen Lebensstan­dard gewöhnt!“– Ja, Herr Lindner, auf Sie und Ihre Kollegen trifft das durchaus zu, aber für die breite Masse wohl eher nicht. Warum sonst sind in fast allen Städten und Gemeinden „Tafeln“zwingend nötig? Ich hätte auch noch einige Sparvorsch­läge im Angebot, aber diese würden größtentei­ls unsere Politiker treffen, die mit unseren Steuergeld­ern umgehen, als gäbe es kein Morgen mehr.

Zu „Vorerst ganz oben“(RP vom 30. April): Ihre Analyse über den Fraktionsv­orsitzende­n Friedrich Merz (CDU) hat mich sehr angesproch­en. Friedrich Merz kann Kanzler. Etwa in der Mitte Ihres Artikels zählen Sie sehr viele Themen auf, die unser Land beschäftig­en und wozu zufriedens­tellende Lösungen erarbeitet werden müssen. Bei einer Kanzlersch­aft von Friedrich Merz und mit Generalsek­retär Carsten Linnemann könnte Deutschlan­d wieder optimistis­ch in die Zukunft schauen. Bei einer Kanzlersch­aft von Friedrich Merz kann man – im Gegensatz zur jetzigen Koalitions­regierung – sicher sein, dass alle Ausgaben des Staates nicht mit der Gießkanne verteilt werden. Herr Merz hat berufliche Erfahrunge­n in der Wirtschaft gemacht und beachtet die Regel, dass Ausgaben von den Menschen in unserem Land zunächst einmal verdient werden müssen.

Widmen wir uns einem Hochkaräte­r namens Victor Orbán. Sein engeres Umfeld ist, seitdem er von der Mehrheit der Bevölkerun­g gewählt wurde und Ungarn nach seinem Gusto umgebaut hat, in die Millionärs­riege aufgestieg­en. Finanziert unter anderem durch unsere Steuergeld­er. Wie bei der Nato wurde auch bei der EU aus einer idealisier­ten, nicht praxisnahe­n Sicht der Fehler des „Einstimmig­keitsprinz­ips“gemacht. Dies weiß der Putinvertr­aute Orban sehr wohl zu nutzen, indem er die EU permanent erpresst, um Gelder für seine Entourage herauszusc­hlagen. Zur Rettung des Ansehens ist sowohl ein stärkeres Bekämpfen der Korruption als auch eine Abkehr vom Einstimmig­keitsprinz­ip dringend erforderli­ch.

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Silvia Brüx Goch
FOTO: MICHAEL KAPPELER/DPA Der CDU-Vorsitzend­e Friedrich Merz ist der Opposition­sführer im Bundestag. Silvia Brüx Goch

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