Nordwest-Zeitung

Bewährungs­strafen für Manager

- VON ANDRÉ JAHNKE

LANDSHUT – Nach dem Ekelskanda­l bei der bayerische­n Großbäcker­ei Müller-Brot sind drei Ex-Manager zu Bewährungs­strafen zwischen zwölf und 22 Monaten verurteilt worden. Sie müssen zudem Geldstrafe­n zwischen 9000 und 13 000 Euro zahlen. Nach Überzeugun­g des Landgerich­ts Landshut haben die ehemaligen Geschäftsf­ührer der später insolvente­n Bäckerei große Mengen Lebensmitt­el in den Handel gebracht, die nicht zum Verzehr geeignet waren. Zudem machten sich die 49 bis 70 Jahre alten Männer demnach der Insolvenzv­erschleppu­ng und des Betrugs in 177 Fällen schuldig.

Die Hygienemän­gel seien nicht an den Lebensmitt­eln, sondern in der Produktion­sumgebung festgestel­lt worden, sagte der Vorsitzend­e Richter Alfons Gmelch am Freitag. Gesundheit­sgefährden­de Lebensmitt­el seien nicht in den Handel gelangt.

Die Produktion in der Firma im oberbayeri­schen Neufahrn, die eine der größten Bäckereien in Deutschlan­d war, war Anfang 2012 vom Landratsam­t Freising gestoppt worden. Trotz mehrfacher Kontrollen und Beanstandu­ngen – unter anderem wegen Mäusedreck­s, Kakerlaken, Käfern und Schimmels – hatte die Firma die Probleme nicht beseitigt. Zwei Wochen nach dem Produktion­sstopp meldete Müller-Brot Insolvenz an. 1250 Mitarbeite­r verloren ihren Job.

Relevanter bei der Strafzumes­sung sind nach Angaben des Gerichts die Insolvenzv­erschleppu­ng und der Betrug in 177 Fällen.

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