Bewährungsstrafen für Manager
LANDSHUT – Nach dem Ekelskandal bei der bayerischen Großbäckerei Müller-Brot sind drei Ex-Manager zu Bewährungsstrafen zwischen zwölf und 22 Monaten verurteilt worden. Sie müssen zudem Geldstrafen zwischen 9000 und 13 000 Euro zahlen. Nach Überzeugung des Landgerichts Landshut haben die ehemaligen Geschäftsführer der später insolventen Bäckerei große Mengen Lebensmittel in den Handel gebracht, die nicht zum Verzehr geeignet waren. Zudem machten sich die 49 bis 70 Jahre alten Männer demnach der Insolvenzverschleppung und des Betrugs in 177 Fällen schuldig.
Die Hygienemängel seien nicht an den Lebensmitteln, sondern in der Produktionsumgebung festgestellt worden, sagte der Vorsitzende Richter Alfons Gmelch am Freitag. Gesundheitsgefährdende Lebensmittel seien nicht in den Handel gelangt.
Die Produktion in der Firma im oberbayerischen Neufahrn, die eine der größten Bäckereien in Deutschland war, war Anfang 2012 vom Landratsamt Freising gestoppt worden. Trotz mehrfacher Kontrollen und Beanstandungen – unter anderem wegen Mäusedrecks, Kakerlaken, Käfern und Schimmels – hatte die Firma die Probleme nicht beseitigt. Zwei Wochen nach dem Produktionsstopp meldete Müller-Brot Insolvenz an. 1250 Mitarbeiter verloren ihren Job.
Relevanter bei der Strafzumessung sind nach Angaben des Gerichts die Insolvenzverschleppung und der Betrug in 177 Fällen.