Elammeninferno in Bochumer Klinik
Zwei Tote bei Großbrand – Sieben Menschen in Lebensgefahr – 300 Hilfskräfte im Einsatz
Das Feuer war im sechsten Stock in einem Patientenzimmer ausgebrochen. Die Flammen breiteten sich innerhalb weniger Minuten aus.
BOCHUM – Nächtlicher Großalarm in Bochum: Bei einem verheerenden Feuer in einer Klinik sind am Freitagmorgen zwei Menschen ums Leben gekommen, sieben weitere schweben in Lebensgefahr. Insgesamt erlitten 15 Menschen nach offiziellen Angaben Verletzungen. Stundenlang kämpfte die Feuerwehr gegen die Flammen in der bekannten Klinik Bergmannsheil.
Das Feuer war im sechsten Stock in einem Patientenzimmer der Abteilung zur Behandlung von Infekten ausgebrochen. Es hatte sich in Windeseile auf die beiden darüberliegenden Etagen und das Dachgeschoss ausgebreitet. Patienten waren dort allerdings nicht untergebracht.
Eines der beiden Opfer verbrannte in seinem Zimmer, in dem das Feuer um 2.35 Uhr auch ausgebrochen war. Auch ein Patient aus dem Nachbarzimmer kam laut Klinikleitung ums Leben. Vier Schwerstverletzte wurden in Kliniken nach Aachen, Wiesbaden und Leipzig geflogen. Laut Polizei könnte das Feuer von einer Patientin gelegt worden sein. „Suizidale Absichten sind nicht auszuschließen“, teilte die Polizei am Freitag mit. Im Zimmer der 69 Jahre alten Frau war das Feuer entfacht worden, sie war in den Flammen ums Leben gekommen.
Die Flammen breiteten sich innerhalb weniger Minuten aus. Auch die Feuerwehr war von dem Ausmaß überrascht, als sie bereits nach wenigen Minuten am Einsatzort eintraf. „Das Brandereignis war viel weiter fortgeschritten, als zu vermuten war“, sagte Gottfried WinglerScholz von der Bochumer Feuerwehr.
Menschen hätten an den Fenstern gestanden und um Hilfe geschrien. WinglerScholz rechnete damit, den ganzen Tag über im Einsatz zu sein, um letzte Glutnester zu löschen. Insgesamt waren fast 300 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk (THW) vor Ort. In dem betroffenen Gebäude waren zuletzt 180 Patienten untergebracht, 100 von ihnen wurden vorzeitig entlassen.