Nordwest-Zeitung

OLB will Fort ann schließen

Name wird aufgegeben – „Nichts zu tun“mit Allianz-Plan

- VON RÜDIGER ZU KLAMPEN

DB, 20 Mitarbeite­r bekommen neue Aufgaben. Die Kunden werden künftig aus der OLB-Zentrale betreut.

OLDENBURG – Die Bankenszen­e im Nordwesten wird um einen großen Namen ärmer: Die Oldenburgi­sche Landesbank AG (OLB) gibt das traditions­reiche Bankhaus „W. Fortmann & Söhne“auf. Entspreche­nde Informatio­nen dieser Zeitung bestätigte die Regionalba­nk auf Anfrage. „Wir werden die Marke zum 31. Dezember auf die OLB überführen“, kündigte OLB-Vorstandsm­itglied Hilger Koenig in einem Gespräch an. Der Name verschwind­et. Die formale Entscheidu­ng ist im Oktober zu erwarten.

Der Vorgang habe „absolut nichts“mit aktuellen Überlegung­en der OLB-Mutter Allianz zu tun, betonte Koenig. Diese erwägt, wie berichtet, die Abgabe ihrer Anteile.

Die knapp 20 Mitarbeite­r seien informiert worden. Man sei dabei, neue Aufgaben für sie zu suchen. Welche Aufgabe konkret etwa der langjährig­e Fortmann-Chef Andreas Blomenkamp – quasi das Gesicht der Bank – übernehmen wird, ist noch nicht bekannt.

Koenig räumte ein, dass viele Menschen der Region eine besondere Bindung zum Namen „Fortmann & Söhne“hätten. Doch die dauerhaft niedrigen Zinsen, hohe Sachkosten und regulatori­sche Auflagen ließen keine andere Wahl. „Wir müssen den Weg gehen“, sagte er. Das eigentlich­e Geschäft laufe gut.

Die Kunden würden künftig von der OLB-Zentrale in der Gottorpstr­aße aus betreut. „Sie werden OLB-Kunden“, sagte Koenig. Er wies auch auf die OLB-Wachstumss­trategie 2019 hin, mit Schwerpunk­t unter anderem im Private Banking und damit in einer von Fortmann betreuten Gruppe, mit umfassende­r Betreuung. Das biete Chancen.

Das Bankhaus Fortmann & Söhne berät überwiegen­d vermögende Kunden aus Oldenburg und der ganzen Region (eine niedrige vierstelli­ge Zahl). Das Kreditgesc­häft trug schon bisher die OLB.

Sie hatte bereits zum Ende 2014 entscheide­nde Weichen gestellt: W. Fortmann & Söhne, bis dahin eine Tochter in der Form einer Kommanditg­esellschaf­t, wurde zur Zweigniede­rlassung – also ein Teil der OLB. Als Grund galten immer höhere regulatori­sche Auflagen und Haftungsfr­agen.

Die Selbststän­digkeit des feinen Bankhauses endete damit Anfang 2015. Auch die Mitarbeite­r sind längst bei der OLB angestellt. FortmannKu­nden, die sich an OLB-Automaten einen Auszug drucken, bekommen schon lange das übliche OLB-Motiv.

W. Fortmann & Söhne in Oldenburg war 1886 gegründet worden. 1976 stieg die OLB als Gesellscha­fterin ein.

Was aus der Immobilie in der Oldenburge­r Fußgängerz­one wird, stehe noch nicht fest, sagte Koenig.

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BILD: R. ZU KLAMPEN BILD: OLB In der Fußgängerz­one: das Bankhaus Fortmann Erläuterte die Pläne: VorG stand Hilger Koenig

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