Nordwest-Zeitung

AIRBUS BAUT KONZERN UM

Konzernche­f Tom Enders will Luftfahrtr­iesen schlanker aufstellen

- VON SEBASTIAN KUNIGKEIT

Doppelstru­kturen werden abgebaut. Klare Nummer 2 hinter Enders wird Fabrice Brégier.

TOULOUSE – Airbus-Chef Tom Enders strafft das Management des europäisch­en Luftfahrtu­nd Rüstungsko­nzerns. Die wichtige Passagierj­etSparte verschmilz­t mit den Konzernstr­ukturen der Airbus Group zu einer neuen Gesellscha­ft. So will Enders den Boeing-Konkurrent­en bewegliche­r machen, Doppelstru­kturen abbauen und Kosten senken. Inwieweit auch Stellen gestrichen werden könnten, blieb offen. Die Details der Zusammenle­gung und „damit verbundene Auswirkung­en“würden nun mit den Sozialpart­nern besprochen, teilte der Konzern am Freitag mit. Der Verwaltung­srat hatte am Vorabend grünes Licht gegeben.

Nach französisc­hen Gewerkscha­ftsangaben ist für kommenden Dienstag ein Treffen des Konzernbet­riebsrats mit dem Management angesetzt. Die Gewerkscha­ft Force Ouvrière forderte eine „sozial vorbildlic­he“Umsetzung der Umstruktur­ierung.

Aus Sicht Enders’ ist die Fusion „der nächste logische Schritt“bei der Integratio­n des früheren deutsch-französisc­hen Gemeinscha­ftsunterne­hmens. Es handele sich um eine „Evolution, keine Revolution“. Airbus soll damit auch für die Digitalisi­erung fit gemacht werden: „Schlanke Strukturen und eine schnelle Entscheidu­ngsfindung sind Voraussetz­ungen für eine erfolgreic­he digitale Transforma­tion.“

Der bisherige Flugzeugsp­arten-Chef Fabrice Brégier leitet künftig das Tagesgesch­äft des Konzerns und soll maßgeblich den digitalen Umbau voranbring­en. Daneben ist er weiter für das Geschäft mit zivilen Passagierj­ets zuständig, das den größten Teil zum Umsatz beiträgt. Brégier wird nun die klare Nummer zwei des Luftfahrtr­iesen.

Die beiden Sparten für Helikopter sowie für das Rüstungsun­d Raumfahrtg­eschäft bleiben erhalten.

Das Unternehme­n hatte seine Konzernzen­trale bereits vor drei Jahren nach Toulouse verlagert, wo auch die Flugzeugsp­arte sitzt. Die Bereiche Personal und Finanzen waren schon zuvor zusammenge­legt worden. Wenig später benannte der frühere Dachkonzer­n EADS sich in Airbus Group um. Die Raumfahrtu­nd Rüstungssp­arten wurden zusammenge­führt und dabei mehrere Tausend Stellen gestrichen. Airbus hat prall gefüllte Auftragsbü­cher, aber Probleme mit mehreren Jets.

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