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Leitender Mitarbeiter der Ammerländer Versicherung ergaunerte fast 300 000 Euro
WESTERSTEDE – Er hatte ein gutes Einkommen und eine wichtige Vertrauensstellung bei der Ammerländer Versicherung. Trotzdem wurde ein 53-Jähriger zum Betrüger. Über fast vier Jahre hinweg leitete er jeden Monat Provisionszahlungen auf ein eigenes Konto um. Im Februar 2012 begann die Serie. Gestoppt wurde der Mann erst im Dezember 2015.
Und das auch nur, weil einem engagierten Buchhalter etwas merkwürdig vorkam und er nachforschte, was der Abteilungsleiter machte. Zunächst waren zwei Provisionsbuchungen auf das Konto des 53-Jährigen entdeckt worden. Bei den weiteren Ermittlungen wurden insgesamt 45 Fälle entdeckt. Jeden Monat hatte der Mann Beträge zwischen 21 353 und 3410 Euro auf ein eigenes Konto umgeleitet und die Zahlungen geschickt verschleiert. Insgesamt ergaunerte er so 295 000 Euro.
In der Verhandlung kam heraus, dass der 53-Jährige sich offenbar mit der Investition in eine Saunaanlage übernommen hatte, berichtete Amtsrichter Schröder. Mit einem Teil des Geldes wurden entsprechende Schulden getilgt. Allerdings flossen auch etliche Euro in luxuriösen Konsum. Eine Bewährung war somit für das Westersteder Amtsgericht kein Thema. Auch wenn der Mann nicht vorbestraft war, wurde er wegen gewerbsmäßiger Untreue zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Gegen dieses Urteil will die ehemalige Führungskraft des Versicherungsunternehmens nun in Berufung gehen. Einen Termin für eine Verhandlung vorm Landgericht Oldenburg gibt es aber noch nicht. Den Schaden will der Mann übrigens begleichen. Auf Nachfrage der c teilte die Ammerländer Versicherung mit: Man habe sich mit dem ehemaligen Mitarbeiter hinsichtlich der Rückzahlung des Geldes geeinigt. „Wir bitten aber um Verständnis, dass wir zu weiteren Details keine Angaben machen können, da Stillschweigen vereinbart wurde“, hieß es weiter.