Fußgänger erobern Innenstädte zurück
Autofreie Zentren ein Trend in europäischen Metropolen
PARIS – In Paris soll eine mehr als drei Kilometer lange Strecke entlang des Seine-Ufers zur Fußgängerzone werden. Auch andere europäische Metropolen gestalten ihre Zentren attraktiver. Eine Auswahl: In Madrid säumte die Stadtautobahn bis vor wenigen Jahren beiderseits den Fluss Manzanares. In einem aufwendigen Milliarden-Projekt verlegte die Stadtverwaltung die Schnellstraßen in Tunnels. Inzwischen sind die Uferzonen beidseitig zum riesigen Landschaftspark Madrid Rio umgestaltet. In Rom machte der damalige Bürgermeister Ignazio Marino jene Straße, die an den Kaiserforen entlang zum Kolosseum führt, komplett zur Fußgängerzone. Zwar hob seine Nachfolgerin Virginia Raggi das Verbot für Taxen und Busse wieder auf, aber ab 2017 soll die bei Touristen beliebte Straße endgültig Fußgängerzone sein. Moskau hat sich in den vergangenen Jahren herausgeputzt. Viele Straßen wurden zu Fußgängerzonen mit Läden und Cafés umgestaltet. Allein umgerechnet rund 300 Millionen Euro hat die Stadt dieses Jahr der Agentur Tass zufolge ausgegeben, um Bürgersteige neu zu pflastern, Radwege zu bauen und Straßen mit Grünflächen zu schmücken. In Oslo gibt es Pläne, die Fußgängerzone zu vergrößern und weite Teile der Innenstadt für den Autoverkehr zu sperren. Bis 2020 soll der Autoverkehr um 20 Prozent verringert werden. In der griechischen Hafenstadt Thessaloniki wurde 2013 eine 3,5 Kilometer lange Hafenpromenade fertiggestellt, die sich vom berühmten „Weißen Turm“bis zum Konzerthaus zieht.