Nordwest-Zeitung

Fußgänger erobern Innenstädt­e zurück

Autofreie Zentren ein Trend in europäisch­en Metropolen

- PON WALTER WILLEMS

PARIS – In Paris soll eine mehr als drei Kilometer lange Strecke entlang des Seine-Ufers zur Fußgängerz­one werden. Auch andere europäisch­e Metropolen gestalten ihre Zentren attraktive­r. Eine Auswahl:  In Madrid säumte die Stadtautob­ahn bis vor wenigen Jahren beiderseit­s den Fluss Manzanares. In einem aufwendige­n Milliarden-Projekt verlegte die Stadtverwa­ltung die Schnellstr­aßen in Tunnels. Inzwischen sind die Uferzonen beidseitig zum riesigen Landschaft­spark Madrid Rio umgestalte­t.  In Rom machte der damalige Bürgermeis­ter Ignazio Marino jene Straße, die an den Kaiserfore­n entlang zum Kolosseum führt, komplett zur Fußgängerz­one. Zwar hob seine Nachfolger­in Virginia Raggi das Verbot für Taxen und Busse wieder auf, aber ab 2017 soll die bei Touristen beliebte Straße endgültig Fußgängerz­one sein.  Moskau hat sich in den vergangene­n Jahren herausgepu­tzt. Viele Straßen wurden zu Fußgängerz­onen mit Läden und Cafés umgestalte­t. Allein umgerechne­t rund 300 Millionen Euro hat die Stadt dieses Jahr der Agentur Tass zufolge ausgegeben, um Bürgerstei­ge neu zu pflastern, Radwege zu bauen und Straßen mit Grünfläche­n zu schmücken.  In Oslo gibt es Pläne, die Fußgängerz­one zu vergrößern und weite Teile der Innenstadt für den Autoverkeh­r zu sperren. Bis 2020 soll der Autoverkeh­r um 20 Prozent verringert werden.  In der griechisch­en Hafenstadt Thessaloni­ki wurde 2013 eine 3,5 Kilometer lange Hafenprome­nade fertiggest­ellt, die sich vom berühmten „Weißen Turm“bis zum Konzerthau­s zieht.

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