Grün-weiße Selbsthilfegruppe
5 1 0 16:2 16 4 1 1 11:7 13 4 0 2 16:6 12 3 3 0 10:3 12 3 3 0 11:5 12 3 1 2 10:7 10 2 4 0 11:9 10 312 8:6 10 3 1 2 10:10 10 303 7:9 9 2 2 2 12:11 8 213 5:8 7 132 4:7 6 123 4:12 5 114 7:17 4 105 6:10 3 015 3:12 1 015 2:12 1
Bremen hilft sich also wieder mal selbst. Vor fast genau zwei Jahren, als Robin Dutt gescheitert war, beförderte die grün-weiße Selbsthilfegruppe kurzerhand den Ur-Bremer Viktor Skripnik von der Zweiten in die Erste. Alexander Nouri war damals sein Nachfolger in der Reserve – und ist es nun auch in der Bundesliga.
Sportchef Frank Baumann, selbstredend ein Bremer Urgestein, hatte mehrfach betont, er suche nach einem Trainer, bei dem das Gesamtpaket stimmt und der Erfahrung mitbringt. Gefunden hat er ihn offensichtlich nicht. Der Eindruck, dass der eben noch völlig unerfahrene Nouri nicht die erste Wahl des Sportchefs war, verfestig- te sich selbst nach dessen Beförderung durch die unglückliche Außendarstellung. Er habe viel gesichtet, aber „keinen Besseren gefunden“, war eine von Baumanns wenig galanten Aussagen. Grenzenloses Vertrauen hört sich anders an, gestärkt hat er seinen neuen Chefcoach damit ganz sicher nicht.
An Nouri selbst perlen derlei Aussagen noch ab. Der Bundesliga-Neuling strahlt eine große Begeisterung für seinen Job aus, überträgt diese auf die Spieler und hat so aus einer leblosen Truppe eine kämpfende Einheit geformt. Der 37-Jährige profitierte jedoch bisher auch von dem positiven Stimmungsumschwung nach den vielen Querelen um Skripnik. Erst in den kommenden Wochen und Monaten wird sich zei- gen, ob Nouri eine Mannschaft nicht nur emotionalisieren, sondern auch entwickeln kann. Und der Trainer, der gern Talente aus der Zweiten einbaut, muss beweisen, dass er auch mit den derzeit verletzten Stars wie Claudio Pizarro und Max Kruse umgehen kann.
Ganz nebenbei hatWerder übrigens Florian Kohfeldt, zuvor Co-Trainer unter Skripnik in der Bundesliga, zum Coach der Zweiten gemacht. Der 33-Jährige wird im Verein geschätzt und gefördert, soll weiter aufgebaut werden und Erfahrungen sammeln. Sollte Nouri irgendwann mal wackeln, steht sein Nachfolger also schon bereit. Man hilft sich halt am liebsten selbst bei Werder Bremen. @ Den Autor erreichen Sie unter Blancke@infoautor.de