Wütender Hamilton wittert nach Panne Sabotage
FORMEL 1 Titelverteidiger scheidet nach Motorschaden aus – Teamrivale Rosberg in Malaysia Dritter
– Mit brennender Wut und dem Verdacht der Sabotage setzt Lewis Hamilton Mercedes und Nico Rosberg im explosiven Titelduell der Formel1 noch mehr unter Druck. Der geballte Zorn des Weltmeisters, der sich nach seinem Motorschaden in Malaysia zunächst gegen sein Team entlud, lässt WM-Spitzenreiter Rosberg eine knallharte Attacke in den verbleibenden fünf Saisonrennen fürchten.
„Lewis ist ein Kämpfer. Er wird genauso stark wieder nach Suzuka kommen“, sagte der Deutsche vor der Weiterreise zum WM-Lauf in Japan an diesem Sonntag.
Das Mitgefühl seines Stallrivalen dürfte Hamilton indes nicht interessieren. Zu tief sitzt der Frust über die Technik-Defekte, die ihn in dieser Saison mehrfach zurückwarfen. 23 Punkte liegt Hamilton nun schon hinter Rosberg, der in Malaysia trotz eines Startunfalls noch Dritter hinter dem Red-Bull-Duo Daniel Ricciardo und Max Verstappen geworden war. Erschüttert kniete Hamilton am Sonntag in Sepang zunächst neben seinem gestrandeten Rennwagen, der ihn in Führung liegend in der 41. Runde im Stich gelassen hatte.
Vor den TV-Mikrofonen griff er dann seinen Arbeitgeber Mercedes an. „Wir bauen so viele Motoren für Fahrer, warum gehen nur meine kaputt? Jemand muss mir eine Antwort geben, das ist inakzeptabel. Da stimmt doch was nicht“, schimpfte der Brite.
„In der drückenden Hitze von Sepang wurde Hamiltons Lunte entzündet“, beobachtete die englische Zeitung „Daily Telegraph“. Und die „New Straits Times“urteilte: „Lewis wittert Sabotage.“Eine Verschwörung bei den Silberpfeilen gegen den Titelverteidiger und zugunsten von Rosberg? „Das ist doch lächerlich“, sagte Team-Aufsichtsratschef Niki Lauda. Hamilton selbst re- lativierte nach einem ersten Krisengespräch in der Garage seine Aussagen ein wenig.
Um Schadensbegrenzung war auch Sebastian Vettel bemüht. Nah dem Startunfall in Malaysia entschuldigte er sich telefonisch bei Rosberg. Der Ferrari-Pilot hatte versucht, sich auf der Innenbahn an seinem Landsmann vorbeizudrängen und war dabei mit Rosberg kollidiert.
Durchdas frühe Aus ist Vettel nun schon seit 22 Rennen ohne Sieg. Als Strafe für den Startunfall muss er in Japan drei Plätze weiter hinten starten. Grand Prix von Malaysia (56 Runden à 5,543 km/310,408 km): 1. Daniel Ricciardo (Australien) - Red Bull 1:37:12,776 Std., 2. Max Verstappen (Niederlande) - Red Bull + 2,443 Sek., 3. Nico Rosberg (Wiesbaden) - Mercedes + 25,516, 4. Kimi Räikkönen (Finnland) - Ferrari + 28,785, 5. Valtteri Bottas (Finnland) - Williams + 1:01,582 Min., 6. Sergio Perez (Mexiko) - Force India + 1:03,794, 7. Fernando Alonso (Spanien) - McLaren + 1:05,205, 8. Nico Hülkenberg (Emmerich) - Force India + 1:14,062, 9. Jenson Button (Großbritannien) - McLaren + 1:21,816, 10. Jolyon Palmer (Großbritannien) - Renault + 1:35,466 – 15. Pascal Wehrlein (Worndorf) - Manor Racing + 1 Rd. Ausfälle u.a. Sebastian Vettel (Heppenheim) - Ferrari (1. Rd.), Lewis Hamilton (Großbritannien) - Mercedes (41. Rd.). Fahrer-Wertung Stand nach 16 von 21 Wettbewerben: 1. Rosberg 288 Pkt., 2. Hamilton 265, 3. Ricciardo 204, 4. Räikkönen 160, 5. Vettel 153, 6. Verstappen 147, 7. Bottas 80, 8. Perez 74, 9. Hülkenberg 50.
WTA-Turnier in Peking/China, 1. Runde Angelique Kerber (Kiel/1) - Katerina Siniakova (Tschechien) 6:4, 6:4, Jelina Switolina (Ukraine/16) - Tatjana Maria (Bad Saulgau) 6:2, 6:2, Barbora Strycova (Tschechien) - Laura Siegemund (Metzingen) 5:7, 7:5, 7:5, Caroline Garcia (Frankreich) - Julia Görges (Bad Oldesloe) 4:6, 6:3, 6:4, Belinda Bencic (Schweiz) - Annika Beck (Bonn) 6:3, 6:2, Sabine Lisicki (Berlin) - Mirjana LucicBaroni (Kroatien) 6:2, 6:2.
Lombardei-Rundfahrt in Como/ Italien, Eintagesrennen (241,00 km): 1. Jhoan Esteban Chaves Rubio (Kolumbien) 6:26:36 Std., 2. Diego Rosa (Italien), 3. Rigoberto Urán (Kolumbien) beide gleiche Zeit, 4. Romain Bardet (Frankreich) + 6 Sek. – 39. Simon Geschke (Freiburg im Breisgau) + 10:30 Min.
Rallye Frankreich