Niederlande und Frankreich im Duell der Frustrierten
Spitzenspiel in der Gruppe A – Nur Erstplatzierter kommt sicher weiter
AMSTERDAM/DPA – Niederlande gegen Frankreich – das ist in dieser Konstellation ein Spitzenspiel und ein Duell der Frustrierten zugleich. Mit Spannung wird der Klassiker in der Fußball-WM-Qualifikation an diesem Montagabend (20.45 Uhr/RTL Nitro) daher erwartet.
Der WM-Dritte Niederlande hatte die Europameisterschaft in diesem Jahr unter großem Gespött verpasst. Gastgeber Frankreich verlor im Juli das Endspiel gegen Portugal vor eigenem Publikum durch ein Tor in der Verlängerung. Beide Teams wissen genau, dass sie diese Enttäuschungen nur durch ein erfolgreiches Abschneiden bei der WM 2018 in Russland wieder abschütteln können.
Nur einer von beiden wird sich allerdings direkt für dieses nächste große Turnier qualifizieren können. Das macht ihr Duell in der Amsterdam Arena so brisant. „Das ist noch kein Finale in unserer Gruppe, aber es ist ein ganz entscheidendes Spiel“, sagte Frankreichs Kapitän Hugo Lloris. Seine Mannschaft gewann am Freitagabend mit 4:1 gegen Bulgarien, die Niederländer mit dem gleichen Ergebnis gegen Weißrussland. Schon nach zwei Spieltagen stehen diese beiden großen Fußballnationen an der Spitze der Gruppe A.
Mit den Enttäuschungen der vergangenen Monate gehen Franzosen und Niederländer völlig unterschiedlich um. Frankreichs Trainer Didier Deschamps setzt weiter auf seinen EM-Kader. Neue Gesichter werden nur punktuell integriert – auch wenn der Stürmer Kevin Gameiro von Atlético Madrid zum ersten Mal seit 2011 wieder dabei war und gegen Bulgarien prompt zwei Tore schoss.
Die Niederländer stellen sich dagegen völlig neu auf, jeder erhält eine Chance. Neuer Abwehrchef ist BundesligaProfi Jeffrey Bruma vom VfL Wolfsburg, zwei der vier Tore gegen Weißrussland schoss der international eher unbekannte Quincy Promes von Spartak Moskau.
Die letzten verbliebenen Altstars sind Arjen Robben (Bayern München) und Wesley Sneijder (Galatasaray Istanbul) – beide fehlen am Montagabend verletzt. Doch der Respekt vor der „Oranje“bleibt. „Sie formen gerade eine neue Mannschaft, und sie haben dabei wie immer viele Talente zur Auswahl. Das wird ein ganz anderes Kaliber als Bulgarien“, sagte Lloris.