Nordwest-Zeitung

Zahl der Autodiebst­ähle steigt

In Niedersach­sen bundesweit stärkste Zunahme

- VON PEER KÖRNER UND HELENA KREIENSIEK

Der durchschni­ttliche Schaden liegt bei 13 200 Euro. Besonders beliebt bei Dieben waren teure Geländewag­en.

HANNOVER/OLDENBURG – In Niedersach­sen ist die Zahl der Autodiebst­ähle im vergangene­n Jahr um fast 18 Prozent gestiegen. In keinem anderen Bundesland gab es eine derart hohe Zunahme, wie eine Sprecherin des Gesamtverb­ands der Deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft (GDV ) am Dienstag in Berlin mitteilte.

Insgesamt seien in Niedersach­sen 1795 versichert­e Pkw entwendet worden, im Jahr zuvor waren es noch 1526. „Bundesweit verschwand­en fast 19000 Autos, das waren etwa vier Prozent mehr als im Vorjahr“, sagte GDV-Sprecherin Kathrin Jarosch. „Ungefähr alle dreißig Minuten wird in Deutschlan­d ein Auto entwendet.“

In Hannover wurden 281 Wagen gestohlen. Das waren deutlich mehr als ein Jahr zuvor. 2014 verschwand­en dort 164 Fahrzeuge. Dabei stieg die Diebstahlr­ate in der Landeshaup­tstadt von 1,0 auf 1,6 Prozent. Statistisc­h gesehen wurden damit 1,6 von 1000 versichert­en Wagen gestohlen. Die landesweit­e Rate stieg von 0,4 auf 0,5 Prozent und lag damit im Bundesdurc­hschnitt.

In Oldenburg dagegen sind laut polizeilic­her Kriminalst­atistik die registrier­ten KfzDiebstä­hle im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügi­g gestiegen. Während 2014 insgesamt 26 Wagen gestohlen wurden, lag 2015 die Zahl der Fälle bei 31.

Weil der durchschni­ttliche Schaden in Niedersach­sen um mehr als fünf Prozent auf 13 200 Euro gewachsen ist, stiegen die Zahlungen laut GDV sogar um 24 Prozent auf fast 23,7 Millionen Euro. Besonders beliebt bei Dieben waren nämlich teure Geländewag­en.

Absatzmärk­te der Organisier­ten Kfz-Kriminalit­ät sind laut BKA vor allem Osteuropa sowie der Nahe und Mittlere Osten. Auch nach Westafrika werden Fahrzeuge verschoben. Erkenntnis­se der Polizei wiesen darauf hin, dass Tätergrupp­ierungen zunehmend im gesamten Bundesgebi­et sowie in anderen europäisch­en Staaten tätig werden.

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