Dieses Jahr weniger Flüchtlinge
Bis September kamen 213 000 Menschen – Im gesamten Vorjahr waren es 890 000
Die durchschnittliche Asylverfahrensdauer lag in diesem Jahr bei 2,1 Monaten. Das sagte Behörden-Chef Frank-Jürgen Weise.
BERLIN – Bundesinnenminister Thomas de Maizière sieht eine Trendwende bei der Bearbeitung von Asylanträgen. „In der letzten Septemberwoche hat das Bundesamt für Migration erstmalig mehr Entscheidungen getroffen als Anträge gestellt wurden“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin.
Allerdings stieg die Zahl der Asylanträge bis Ende September dieses Jahres auf knapp 660 000. Dies liegt daran, dass viele Flüchtlinge 2015 eingereist sind und erst in diesem Jahr ihre Anträge gestellt haben. Der Minister sagte: „Die Abarbeitung dieser Anträge von 2015 ist so gut wie geschafft, und es lässt sich jetzt eine Trendwende erkennen.“Diese Nachmeldungen sollen dem Ministerium zufolge noch in diesem Monat im Wesentlichen abgearbeitet sein.
Nach Angaben de Maizières sank die Zahl der Asylsuchenden stark. In den ersten neun Monaten des Jahres wurden demnach gut 213 000 Zugänge registriert. „Im laufenden Jahr 2016 ist es gelungen, die Zahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland gekommen sind, erheblich zu reduzieren“, sagte er. Es sei gelungen, in die Verfahren Steuerung und Ordnung zu bringen.
Der Minister betonte auch, die Zahl bleibe „aber durchaus erheblich“. Er kündigte weitere Anstrengungen bei der Umsetzung von Rückführungen an. Im Vorjahr waren etwa 890 000 Asylsuchende nach Deutschland gekommen.
Die Zahl der Entscheidungen über Asylanträge stieg den Angaben vom Mittwoch zufolge auf 460 000. Dies bedeute einen Anstieg von 165 Prozent gegenüber den ersten neun Monaten des Vorjahres. Allein im September 2016 seien knapp 70 000 Anträge entschieden worden.
Der Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Frank-Jürgen Weise, bezifferte die durchschnittliche Asylverfahrensdauer im Jahr 2016 auf 2,1 Monate.