Jetzt geht's um die Wurst
CDU will Fleischnamen bei vegetarischen Produkten abschaffen
Das „Veggie“vor der „Wurst“ist manchen nicht eindeutig genug. Die Niedersachsen-CDU spricht gar von Verbrauchertäuschung.
HANNOVER/BERLIN – Es geht nicht nur um die Wurst, sondern auch um Frikadelle, Schnitzel oder Gulasch: In den Supermärkten gibt es immer mehr Produkte, die zwar aussehen, als ob sie vom Metzger kommen – aber auf pflanzlicher Basis hergestellt wurden. Die Frage lautet: Darf eine vegetarische Wurst unter dem Begriff „Wurst“verkauft werden? Oder ist das womöglich Verbrauchertäuschung?
Letzteres meint die Niedersachsen-CDU, sie will Fleischbezeichnungen bei vegetarischen Produkten abschaffen. „Die Leute sollen essen, was sie wollen. Sie sollen aber wissen, was sie essen“, sagte Verbraucherschutzexperte Frank Oesterhelweg. Auch Bauernund Fleischereiverband pochen auf eine Änderung der Kennzeichnungsregeln.
Das Ammerländer Unternehmen „Rügenwalder Mühle“, Vorreiter bei Fleischersatzprodukten, wollte sich am Freitag nicht zu dem Vorstoß äußern. Der Vegetarierbund sieht hingegen beim Thema „Veggie-Wurst“keine Anzeichen von Verwirrung beim Verbraucher: „Die Hersteller jubeln da niemand etwas unter. Veggie ist schließlich auch ein Verkaufsargument“, sagte Till Strecker der Ð . Das „Veggie“vor dem Wort „Wurst“sei eindeutig.
Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) will sich EU-weit für eine klare Kennzeichnung von VeggieProdukten einsetzen. „Was drauf steht, muss auch drin sein“, sagte er unserer Berliner Redaktion.