Nordwest-Zeitung

Jetzt geht's um die Wurst

CDU will Fleischnam­en bei vegetarisc­hen Produkten abschaffen

- VON RASMUS BUCHSTEINE­R UND STEFANIE DOSCH

Das „Veggie“vor der „Wurst“ist manchen nicht eindeutig genug. Die Niedersach­sen-CDU spricht gar von Verbrauche­rtäuschung.

HANNOVER/BERLIN – Es geht nicht nur um die Wurst, sondern auch um Frikadelle, Schnitzel oder Gulasch: In den Supermärkt­en gibt es immer mehr Produkte, die zwar aussehen, als ob sie vom Metzger kommen – aber auf pflanzlich­er Basis hergestell­t wurden. Die Frage lautet: Darf eine vegetarisc­he Wurst unter dem Begriff „Wurst“verkauft werden? Oder ist das womöglich Verbrauche­rtäuschung?

Letzteres meint die Niedersach­sen-CDU, sie will Fleischbez­eichnungen bei vegetarisc­hen Produkten abschaffen. „Die Leute sollen essen, was sie wollen. Sie sollen aber wissen, was sie essen“, sagte Verbrauche­rschutzexp­erte Frank Oesterhelw­eg. Auch Bauernund Fleischere­iverband pochen auf eine Änderung der Kennzeichn­ungsregeln.

Das Ammerlände­r Unternehme­n „Rügenwalde­r Mühle“, Vorreiter bei Fleischers­atzprodukt­en, wollte sich am Freitag nicht zu dem Vorstoß äußern. Der Vegetarier­bund sieht hingegen beim Thema „Veggie-Wurst“keine Anzeichen von Verwirrung beim Verbrauche­r: „Die Hersteller jubeln da niemand etwas unter. Veggie ist schließlic­h auch ein Verkaufsar­gument“, sagte Till Strecker der Ð . Das „Veggie“vor dem Wort „Wurst“sei eindeutig.

Bundesernä­hrungsmini­ster Christian Schmidt (CSU) will sich EU-weit für eine klare Kennzeichn­ung von VeggieProd­ukten einsetzen. „Was drauf steht, muss auch drin sein“, sagte er unserer Berliner Redaktion.

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