Nouri sucht die richtige Balance
Bremen erwartet Leverkusen – Trainer fordert schnelles Umschalten
Für Nouri ist es das erste Spiel als Chefcoach. Santiago Garcia und Fin Bartels drängen in die Startformation.
BREMEN – Als Alexander Nouri Werder Bremen im September übernahm, musste alles ganz schnell gehen. Die Englische Woche mit den Spielen gegen Mainz 05 (1:2) und VfL Wolfsburg (2:1) ließ kaum gezielte Trainingsarbeit zu, auch vor dem 2:2 bei Darmstadt 98 beschäftigte sich der Interimstrainer des Fußball-Bundesligisten mehr mit Einzelgesprächen als mit Übungsinhalten.
Inzwischen aber ist Nouri der neue Chefcoach an der Weser – und hatte wegen der Länderspielpause zwei Wochen lang Zeit, seine Mannschaft auf das Heimspiel an diesem Samstag (18.30 Uhr) gegen Bayer Leverkusen vorzubereiten. Auch, wenn gleich 13 Profis in den vergangenen Tagen bei ihren Nationalteams weilten: Die Partie gegen die Werkself wird ein erster Gradmesser sein, wie gut Nouri seine Spieler auf einen individuell stärker besetzten Gegner einstellen kann.
„Entscheidend ist es, die richtige Balance zu finden“, sagt der Trainer angesprochen auf seine Spielidee. Er wolle einerseits mutig und mit hohem Aufwand spielen lassen, „andererseits müssen wir nach einem Ballverlust sofort wieder die nötige Kompaktheit herstellen“. Mit dieser Kompaktheit tut sich Werder seit Jahren schwer. Javier „Chicharito“Hernandez, Julian Brandt oder Hakan Calhanoglu werden die Defensive auf eine echte Härteprobe stellen. „Schnelles Umschalten in beide Richtungen ist im modernen Fußball ganz entscheidend“, betont Nouri. Personell wird es wohl einige Veränderungen im Bremer Team geben. Felix Wiedwald rückt für den verletzten Jaroslav Drobny zwischen die Pfosten. Der wiedergenesene Santiago Garcia hat laut Nouri gut trainiert und sei ein „Spieler mit einer Super-Mentalität“. Der Argentinier ist ein heißer Kandidat für die Position links hinten, Robert Bauer müsste dann dementsprechend auf die Bank ausweichen.
Auch der erfahrene Fin Bartels konnte sich im Training anbieten, während dem Bosnier Izet Hajrovic eventuell noch die Länderspielreise in den Knochen steckt. „Beide sind eine Option für die Startelf“, sagt Nouri über Garcia und Bartels. Beide sind auch für ihre Laufstärke bekannt – eine Qualität, die Nouri schätzt, und die Werder helfen könnte, die richtige Balance gegen Leverkusen zu finden.