Nordwest-Zeitung

Wo Freundscha­ft 90 Minuten ruht

U 19 des JFV geht Bundesliga-Derby gegen Werder hochmotivi­ert an

- VON MATHIAS FREESE

Einige JFV-Spieler haben für Werder gespielt. Die Oldenburge­r liegen aktuell klar vor dem Staffelsie­ger der Vorsaison.

OLDENBURG – „Gegen Werder ist jeder heiß – mehr muss man gar nicht sagen“, stellte Conor Gnerlich vor dem mit Spannung erwarteten U-19Spiel des JFV Nordwest an diesem Sonntag (12.30 Uhr, Sportpark Osternburg) in der A-Junioren-Bundesliga Nord/ Nordost gegen die Bremer fest. Stimmt, muss man nicht. Dennoch sprachen der Kapitän, sein Trainer Lasse Otremba und JFV-Vorstand Rainer Bartels bei einer Gesprächsr­unde im Haus von Sponsor Öffentlich­e Versicheru­ngen Oldenburg etwas mehr über die Situation und erklärten, warum die Talente das Duell besonders motiviert angehen.

Dass Oldenburge­r Jugend-Mannschaft­en im Oberhaus spielen sei nichts Neues, leitete Öffentlich­eVorstand Jürgen Müllender ein. Aber den Klassenerh­alt hatten in der Vergangenh­eit weder VfB noch VfL geschafft. Auf dem Weg dazu hat die U 19 des Gemeinscha­ftsprojekt­s JFV als Aufsteiger in sechs Spielen immerhin sieben Punkte geholt.

„Es ist neu, dass wir die ersten beiden Spiele gewinnen“, sagte Bartels mit Blick auf die Siege gegen Hamburger SV (3:1) und Dynamo Dresden (2:1), die den Jugendförd­erverein (Bartels: „Der einzige JFV in der Historie der Bundesliga“) in Fußball-Deutschlan­d noch bekannter gemacht haben.

Kapitän Gnerlich & Co. könnten da mit dem Klassenerh­alt noch einen draufpacke­n. Otremba glaubt an dieses Unterfange­n: „Wir konnten in den meisten Spielen auf Augenhöhe agieren.“Nur gegen Leipzig (0:6) und Wolfsburg (0:8) gab es derbe Pleiten, doch die agieren laut Bartels mit Nachwuchse­tats in Höhe von 5 Millionen in anderen „Dimensione­n“. „Um uns auf die Zweikampfh­ärte und das hohe Tempo vorzuberei­ten“ließ Otremba seine Talente gegen Männerteam­s testen. Gerade in diesen Belangen sei der Unterschie­d zur Regionalli­ga „extrem“, meinte Gnerlich: „Man muss in jeder Minute zu 100 Prozent konzentrie­rt sein.“

Das gelingt den Oldenburge­rn bisher relativ gut – besser als den Bremern, die in der Vorsaison Staffelsie­ger waren, nun als Vorletzter vor dem besonderen Duell aber fünf Zähler hinter dem JFV rangieren.

„Einige gehen zusammen zur Schule, und wir haben fünf Ex-Bremer zu uns geholt“, sagte Trainer Otremba, der aber weiß, dass eventuelle Freundscha­ften nun für 90 Minuten ruhen müssen: „Da sind wir besonders heiß. Das wird ein hochspanne­ndes Derby.“

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BILD: PIET MEYER Abgegrätsc­ht: JFV-Angreifer Osman Atilgan (oben) beim 3:1-Sieg im August gegen HSV-Talent Jonas Behounek

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