Bohlen, Bayern und den VfB im Blick
Matze Knop über fabelhafte Fußballer und protzende Promis – Am 3. November in Oldenburg
Matze Knops FußballerParodien sind legendär. Am 3. November tritt er mit seinem Programm „Diagnose Dicke Hose“in der Kulturetage auf.
FRAGE: Pep Guardiola und Jürgen Klopp sind weg in die Premier League nach England, bei Franz Beckenbauer bröckelt der Heiligenschein: Verlieren Sie da gerade drei Ihrer besten Figuren? MATZE KNOP: Bei Kloppo fand ich den Wechsel nach Liverpool, ehrlich gesagt, ganz gut. Ich hatte ihn ja schon zu Dortmunder Zeiten lange parodiert. Irgendwann braucht so eine Figur auch einmal frischen Wind oder eine neue Verpackung. Dass Pep gegangen ist, das ist schon schade. Wie es mit ihm weitergeht, muss man abwarten. So eine Parodie hält sich immer ein bisschen. Luca Toni beispielsweise war auch anderthalb Jahre, nachdem er die Bayern verlassen hatte, noch sehr beliebt. Beim Kaiser ist es so, dass er zwar gerade nicht mehr so die Lichtgestalt ist, aber trotzdem wichtig bleibt und alle von ihm wissen wollen, was es mit den Millionen auf sich hat. FRAGE: Würde sich jemand von Werder Bremen anbieten, in die Bresche zu springen und von Ihnen parodiert zu werden? Oder sind Oldenburgs Nachbarn zu farblos? KNOP: Das Grün strahlt jetzt natürlich nicht mehr so, wie es das früher mal getan hat. Jetzt ist der Skripnik, der sich geeignet hätte, weg und den Nachfolger kennt man noch nicht so. Bei der Mannschaft würde mir jetzt zuerst Serge Gnabry einfallen, der würde zumindest frisurentechnisch
Matze Knop
bei einem Kopfstoß zu Boden. Der Siegestanz nach dem Spiel gegen Wolfsburg war schon mal ein guter Anfang. FRAGE: Welche Eigenschaften müssen Kicker mitbringen, um von Ihnen imitiert zu werden? KNOP: Also erst mal muss Relevanz da sein. Parodie funktioniert nur dann, wenn man das Original kennt. Oder einem die Marotten des Parodierten auffallen. Und dann ist es nicht verkehrt, wenn er optisch etwas bietet, also nicht nur den klassischen Kurzhaarschnitt hat, den 70 Prozent in der Liga tragen, sondern Rasta-Locken oder ein Bärtchen. Da muss schon eine echte Type oder eine besondere Charaktereigenschaft dahinterstehen. Der Brasilianer Dante zum Beispiel, der sah mit seinen Haaren nicht nur lustig aus, sondern war immer super gut drauf und fröhlich. Wenn ich so jemanden parodiere, bekomme ich selber den ganzen Tag gute Laune. FRAGE: Aus Parodisten-Sicht ist Cristiano Ronaldo doch ein Geschenk des Himmels, oder? KNOP: Auf jeden Fall! Über Männer meinen ja oft, Frauen können über so was nicht lachen. Das sehe ich ganz anders. Frauen lachen gerne über uns Männer, wenn wir auf dicke Hose machen. Davon mal abgesehen, können sie das auch selbst ganz gut. Ich kann versprechen: Es wird eine bunte Show, in der sich alle gut unterhalten fühlen. Es geht bei mir auch um Ernährung, Autos und Schuhe. Die Schlagerbranche wird durch den Kakao gezogen. Michael Wendler, Roland Kaiser und Andreas Gabalier kommen vor – und meine Kunstfigur „G.G.Merkel“. Es wird ein Duett mit Jürgen Drews geben, der auf Videoleinwand mitsingt. Am Ende singe ich als Matzerike Knoplesias sogar einen Schmusesong. Die Kunst bei der Fußball-Comedy ist ja, dass man gar nicht so viel über Fußball spricht. Ich erkläre ja nicht zum x-ten Mal Abseits, sondern bei Franck Ribéry geht’s darum,
„pourquoi bin isch so aggressive, bin isch aggressive oder motivierte?“FRAGE: Der Prototyp im Protzen ist ja der gebürtige Oldenburger Dieter Bohlen. In seiner Heimatstadt können wir mit dem Pop-Titan rechnen, oder? KNOP: „Ja klar, wenn hier eina auf dicke Hose macht, dann der Dieda. Das wird meeegageil.“
Der Dieter kommt auf jeden Fall mit nach Oldenburg. FRAGE: Können Sie eigentlich schon Carlo Ancelotti, den neuen Bayern-Trainer? KNOP: Der sollte natürlich auf jeden Fall ins Repertoire. Bisher wirkt er immer relativ relaxt und gechillt, aber man hat noch nicht viel von ihm gehört. Ich gebe Ancelotti noch mal zwei, drei Wochen. Bis dahin trainiere ich das Hochziehen der linken Augenbraue.