Nordwest-Zeitung

Gewerkscha­ft stellt sich hinter Lehrer Glanz

Vorstand schreibt Schulleitu­ng – „Engagierte­r Pädagoge und sehr sachkundig­er Kollege“

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OLDENBURG/LR/CKI – Im Streit um einen israel-kritischen Artikel in der Zeitschrif­t Paed-Ol der Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft stärkt der Vorstand dem Autor, Christoph Glanz, den Rücken.

Christoph Glanz sei in der aktiven Mitarbeit bei lokalen Aktivitäte­n der GEW Oldenburg stets als engagierte­r Pädagoge und sehr sachkundig­er Kollege positiv aufgefalle­n, heißt es in einem Schreiben des GEW-Kreisvorst­ands an Schulleitu­ng und Personalra­t der IGS Flötenteic­h. Als Mitstreite­r in mehreren Diskussion­en seien Glanz’ Beiträge „immer überaus konstrukti­v, kritisch und zielführen­d wahrgenomm­en worden“.

Als Lehrer sei Glanz’ „Engagement für politische Beteiligun­g, Frieden, Verständig­ung, Aufklärung, (...), einhergehe­nd mit Toleranz anderer Sichtweise­n und mit einer Hingabe, die weit über das verpflicht­ende ,Mindestmaß’ hinausgeht, bekannt“, heißt es in dem Ende September verfassten und jetzt bekanntgew­ordenen Schreiben.

Der Brief setzt sich von der Erklärung ab, die die GEW nach dem Bekanntwer­den von Glanz’ Artikel Anfang September verbreitet hatte. Darin heißt es, die Veröffentl­ichung des Berichts aus dem Umfeld der Kampagne Boykott, Desinvestm­ent und Sanktionen (BDS) sei ein großer Fehler gewesen. „Diese Kampagne war uns schlichtwe­g nicht als problemati­sch geläufig. Das ist unserer Unkenntnis geschuldet“, heißt es in der Stellungna­hme des Vorstands, die auf der Internetse­ite der GEW zu lesen ist.

GEW-Kreisvorsi­tzender Heinz Bührmann betont auf Anfrage der Ð , das Schreiben an die Schule betone die pädagogisc­he Leistung. Der Vorstand wolle GEW-Mitglied Glanz ungeachtet der politische­n Kontrovers­e mit Blick auf dessen pädagogisc­he Arbeit den Rücken stärken.

Die GEW könne die Arbeit der israel-kritischen Kampagne nicht bewerten. „Eine Beurteilun­g der BDS-Bewegung en détail wäre eine Überforder­ung des kleinen Personenkr­eises, zumal auch unbeteilig­te Beobachten­de diese israelkrit­ische Bewegung äußerst unterschie­dlich beurteilen und oft die Unterstell­ung einer antisemiti­schen Zielsetzun­g als unzutreffe­nd und diffamiere­nd bezeichnen“, heißt es in dem Brief an die Schule.

Glanz ist Mitglied der BDS, die sich wegen der Palästinen­ser-Politik für einen Boykott Israels ausspricht. In dem Bericht für Paed-Ol schildert Glanz sein Engagement. Unter anderem die DeutschIsr­aelische Gesellscha­ft und die israelisch­e Botschaft in Berlin werfen der BDS Antisemiti­smus vor. P@ Aufsatz von Christoph Glanz unter bit.ly/glanz-original

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