Vorwürfe gegen Pflegedienst
Mitarbeiter bangen um Lohn – AOK prüft Zahlung
OLDENBURG/CKI – Zusätzlich zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des Abrechnungsbetrugs, steht ein ambulanter Pflegedienst in Oldenburg in Auseinandersetzungen mit Mitarbeiterinnen. Mehrere Pflegerinnen berichten übereinstimmend, Lohn und weitere Leistungen nicht oder nicht rechtzeitig erhalten zu haben. Auszahlungen, die vertraglich für die Mitte des Monats nach Ableistung der Arbeit vereinbart seien, würden nur auf mehrmalige Aufforderung überwiesen. Überstunden würden nicht bezahlt. Die Geschäftsleitung erklärte auf Nachfrage, die angesprochenen Vorwürfe könnten nicht nachvollzogen werden.
Die AOK Niedersachsen geht derweil Informationen nach, nach denen der Pflegedienst Leistungen in Rechnung gestellt habe, die tatsächlich nicht erbracht worden seien. Aufgefallen ist den Angaben zufolge, dass auf Abrechnungsunterlagen Unterschriftenkürzel von Mitarbeiterinnen aufgetaucht seien, die zu diesem Zeitpunkt gar nicht im Dienst gewesen seien. Die Ermittlungsgruppe der Krankenkasse für Abrechnungsbetrug hat die Arbeit aufgenommen. Ein AOKSprecher hatte berichtet, allein in einem geprüften Fall belaufe sich die Schadenshöhe auf 32 000 Euro.
Die Pflegedienstleitung weist die Vorwürfe als unbegründet zurück. Der Betrieb arbeite nach den gesetzlichen Vorgaben und sei „zu keiner Zeit strafrechtlich in Erscheinung getreten“, hatte die Leitung auf Anfrage mitgeteilt.
Polizei und Staatsanwaltschaft hatten im September Unterlagen in den Räumen des Dienstes sichergestellt; sie werden derzeit ausgewertet.